Sonntag, 25. September 2011

Wie schnell die Zeit doch vergeht...


Es ist schon wieder eine Woche um und irgendwie hab ich das Gefühl, die Zeit rast nur so dahin. Jetzt, wo das Unileben im vollen Gange ist, fühlt sich hier alles gar nicht mehr so besonders an, sondern wie in Osna. Es gibt Kurse, die man mag, welche die man weniger schön findet und zu denen man dann nur geht, weil es sein muss und es gibt Tage die gut sind und welche an denen man am liebsten im Bett bleiben würde, wenn man an die Vorlesungen und Proben denkt.

Es gibt diesmal auch nicht so viel zu berichten, neben der Uni haben wir gar nicht viel erlebt. Die Mädels hier haben sich beschwert, dass mein Blog auf Deutsch ist und sie nichts verstehen. Ich hatte kurzzeitig drüber nachgedacht auf Englisch weiter zuschreiben, denn ich führe auch meine Selbstgespräche (die ich ja, wie alle wissen, sehr gerne und häufig führe :DD) auf Englisch, was ich ehrlich gesagt ein wenig beängstigend finde. Aber da Oma auch mitliest und Oma kein Englisch kann, hat Oma gewonnen und es geht weiter auf Deutsch! ;-)

Dienstag war unsere Geigenklasse zum Dinner bei unserem Prof eingeladen und es war echt cool. Wir wurden von vorne bis hinten verwöhnt mit einem Drei-Gang-Menü und die beiden kleinen Jungs von ihm sind einfach so zuckersüß, dass man sie am liebsten eingesteckt hätte.

Mein Geigen-Prof ist auch so ganz cool. Er hat ein Englisch-Deutsch-Wörterbuch mitgebracht, falls ich mal Fachbegriffe nicht kenne und er stellt mir immer die coolsten Fragen und erzählt tausend Dinge. Unter anderem hat er mich am Mittwoch gefragt, was ich denn aus Deutschland am meisten vermisse. Er dachte glaube ich, dass jetzt irgendwie käme, die Soße von meiner Mama, das Essen von Oma und den Zug, den ich jeden Tag vorbeifahren höre. Auf jeden Fall fand er es sehr amüsant, als ich meinte: Mein Bett und mein Auto! :D Aber wenn es nun mal so ist! ;-) Wenn man kein Auto mehr hat, merkt man umso mehr, wie toll sowas doch ist. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich sogar den kürzesten Weg mit dem Auto fahre und es ist einfach soooo praktisch nicht auf den Bus angewiesen zu sein. Ich denke jetzt schon mit Grauen an die Zeit, wenn es ganz viel regnet und schneit und ich immer zum Bus laufen muss, da komm ich  mir ja wieder vor wie in der 7. Klasse. Außerdem muss man auch immer so früh los, wenn man auf Busse angewiesen ist. Also ein Leben ohne Auto gefällt mir mal so gar nicht! Und ein Leben ohne mein Bett genau so wenig. Immerhin vermisse ich mein geniales Bett in Osna ja schon, wenn ich mal für zwei Tage in Remscheid bin und jeder, der mal drin gelegen hat, weiß auch wieso. Das Bett und die Matratze sind einfach unersetzbar! Gäbe es hier in der Nähe einen Ikea, würde ich es mir glatt holen, denn Gut-Schlafen ist ja wichtig! :D

Donnerstag haben wir unseren ersten Test geschrieben, von dem ich leider nichts wusste. :D Ich dachte ja erst, ich sei zu doof gewesen zu verstehen, dass sie uns Dienstag gesagt hat, hey, wir schreiben einen Test. Aber zum Glück hat Rebecca mir dann nachmittags bei der Probe erzählt, dass sie genauso wenig etwas davon wusste,  denn die liebe Dame hat gar nichts davon gesagt, sondern es nur ins Internet irgendwo hingeschrieben. Modern sein ist ja schön, aber sowas sollte man vielleicht auch noch persönlich verkünden. Aber naja, was lernen wir also daraus? Immer schön im MyLearningSpace nachschauen! Zum Glück ging es in dem Test um Lieder von Schubert, da hatte ich wenigstens ein bisschen Ahnung und in Partnerarbeit mit meiner Sitznachbarin haben wir den Test mit Bravour gelöst. :)))

Freitag stand dann das erste „Perfekte Dinner“ an. Laura, Louise und ich haben beschlossen, jetzt drei Wochen hintereinander, jeweils einen Deutschen, Französischen und Dänischen Abend zu machen. Leckeres Essen und Wein, so lässt sich ein Freitag-Abend doch gut verbringen. Diese Woche war ich an der Reihe und so gab es eine Flädlesuppe, danach Schweinebraten mit Erbsen, Möhren und Kartoffeln und zum Abschluss Quarkspeise mit Früchten! Den beiden hat es geschmeckt, wir hatten einen sehr lustigen Abend und ich bin gespannt, was Laura uns nächste Woche leckeres auftischen wird.

Wenn uns drei  jemand beobachten würde, hätte er bestimmt seinen Spaß. Kommunikation auf vier Sprachen, das hat schon immer was. Oft fehlen uns einfach Englische Wörter, denn bei manchen abstrusen Dingen hat man sich noch nie Gedanken drüber gemacht, was die denn auf Englisch heißen würden. Da wir aber alle auch nicht der Sprache des anderen mächtig sind, erklären wir es immer so lange, bis wir nachher das Wort in Deutsch, Dänisch und Französisch kennen, nur auf Englisch leider immer noch nicht. Aber hey, so lernen wir noch ein paar mehr Sprachen während unseres Canada-Aufenthalts. :D




Jetzt ist das Wochenende bald schon wieder zu Ende und die nächste Uni Woche kann kommen und dann ist ja nächste Woche auch schon Homecoming!

Ich wünsch euch allen eine tolle Woche und schicke ganz liebe Grüße! 

Samstag, 17. September 2011

Die 1. Uniwoche! Oder wie werd ich möglichst schnell, möglichst viel Geld los!


Die erste Uniwoche ist um und ich habe einiges gelernt:

1.      Esse so selten, wie möglich in der Uni oder noch besser, esse nirgendwo irgendetwas, denn: Du wirst arm.
2.      Versuche Kurse zu finden, in denen keine Materialien, vor allem keine Bücher, gebraucht werden, denn: Du wirst arm.
3.      Kaufe niemals Bücher im Laden, sondern immer auf Amazon, denn: Du wirst arm.
4.      Bestelle Noten am Besten in Deutschland und lasse sie dir schicken, denn: Du wirst arm.
5.      Kaufe dir lieber einen 3. Koffer und schicke niemals etwas mit der canadischen Post nach Deutschland, denn: Du wirst arm.
6.      Studiere nicht länger als ein Semester in Canada, denn: Du wirst arm.

Nein, nun mal ernsthaft. :D Hier ist wirklich alles, die Klamotten mal ausgenommen, sündhaft teuer. Wenn man durch den Supermarkt geht überlegt man sich zehnmal, ob man überhaupt etwas essen will. Ebenso bin ich im Bookstore der Uni schon dreimal um ein Kursbuch rumgeschlichen. Aber ich seh‘ es irgendwie noch nicht so ganz ein, für 200 Fotokopien 70! Dollar zu bezahlen. Wieso geben sie uns nicht einfach die Links oder scannen alles einmal ein. Die Preise sind einfach unverschämt. Möchte man oder besser gesagt, muss man, richtige Bücher und nicht nur Kurshefte kaufen, so wird man schnell mal über 100 Dollar pro Buch los. Für 2 ½ Bücher könnte ich nach NY hin und zurück fliegen. Da fehlt mir beim besten Willen ein wenig das Verständnis. Ebenso fehlt mir das Verständnis, wieso 2 Liter Milch 5 $ kosten und das natürlich ohne Taxes.

Ich habe mich also dazu entschlossen, weniger zu essen, weniger Bücher zukaufen und dafür mehr zu shoppen und andere Städte anzusehen. Ist doch auch was. :D Man muss halt nur an den richtigen Stellen sparen. ;-) Und bestimmt findet man sich auch irgendwann damit ab, dass man arm ist, wenn man von hier wieder kommt.

Von den Preisen mal abgesehen, ist die Uni echt cool. Nach einigem hin und her hab ich jetzt auch die Kurse, die ich wollte und die sind auch fast alle richtig gut. Ich bin nur froh, dass ich nicht alle Examen und Essays mitmachen muss, das sind hier nämlich eindeutig zu viele in zu kurzer Zeit. In jedem Fach hat man hier mindestens 3 große Prüfungen und das in nichtmals 4 Monaten.
Mein Stundeplan ist wirklich toll, so hab ich ein schön langes Wochenende von donnerstags 16 Uhr bis montags 16 Uhr. Die restlichen Tage sind dadurch zwar ziemlich vollgestopft, aber damit kann man gut leben. Wir haben zwei Mal die Woche Orchesterproben und neben unserem normalen Geigenunterricht, einmal die Woche Masterclass, was ich persönlich sehr gut finde. So macht man wenigstens häufiger in der Woche das, was man eigentlich auch studiert und nicht nur, wie in Deutschland, 60 Minuten Unterricht und drei Orchesterproben vorm Konzert.

Außerdem gehört zu der Uni ein riesiger Sportkomplex, den wir kostenfrei nutzen können und es gibt auch viele Kursangebote, für diesmal gar nicht so viel Geld. Das Schwimmbad haben wir nun schon zu genüge ausgetestet und ich glaub es wird uns noch häufig zu Gesicht bekommen in den nächsten Wochen.
Abgesehen von der Uni stand diese Woche nicht sehr viel an. Pancake-Nights, üben, Geld ausgeben, da ist die Woche schnell um. Wir planen an einem der nächsten Wochenenden mal nach Montreal zufahren und auch ein Flug die Staaten ist geplant. Chicago oder Boston wird wohl erstmal unser Ziel heißen.

Am 1. Oktober steht hier Homecoming an, wofür nun alle schon Tickets gekauft haben. Für alle, die es nicht wissen (ich wusste es vorher auch nicht), Homecoming ist das erste Footballspiel der Saison, was zuhause stattfindet und das wird immer groß gefeiert. Es gibt vorher ein großes  Pancake-Frühstück, dann das Spiel und hinterher finden viele Partys statt. Ein Muss also für jeden Studenten und somit natürlich auch für uns Exchange Students. In den nächsten Wochen gibt es hier, da Waterloo/Kitchener ja früher mal „deutsch“ war (Kitchener hieß bis zum 2. Weltkrieg „Klein-Berlin“), sogar ein Oktoberfest, wir sind also alle gespannt. Es soll das größte Oktoberfest nach Müncehn sein. Lassen wir uns also überraschen. Eins steht fest, langweilig wird mir hier bestimmt nicht.

Ahhhhh, das Beste hab ich euch ja noch gar nicht verraten. Ich bekomm Besuch und bin einmal durchs Zimmer gehüpft, als ich es erfahren hab. Katrin kommt mich über meinen Geburtstag besuchen, das kann ja einfach nur genial werden! Obwohl es noch laaaaange hin ist, freu ich mich schon riesig! =)))

Ich wünsche euch noch allen ein schönes Wochenende und bis zur nächsten Woche! J


Sonntag, 11. September 2011

Viele Wege führen nach Rom...

…und zum International Office. :D

Ja, so ist das wohl. Seit zwei Wochen versucht mir jeder hier zu erzählen, dass die WLU eine ganz kleine Uni ist. Ja, sogar die kleinste in ganz Ontario. Aber egal, wie klein die Uni für die ganzen Kanadier, Amerikaner und für anderen Leute ist, für mich (und für die meisten anderen Europäer) ist diese Uni einfach nur groß. Ich weiß nicht, wie oft wir in den zwei Wochen den Weg zur Libary oder halt zum International Office eingeschlagen haben, aber den Weg vom Vortag haben wir meistens nicht wieder gefunden. ;-) Gerade gestern, war ich dann mal wieder auf der Suche nach dem International Office und einen Hinweg hab ich mir inzwischen sogar gemerkt (und es ist sogar praktischer Weise, der gleiche Weg, wie der zu Libary), aber zurück, dachte ich dann, man müsste bestimmt auch auf direkterem Wege wieder zur Musik Fakultät kommen. Mhm, falsch gedacht! :D Aber immerhin hab ich auf der Suche, ein paar andere Dinge entdeckt, wie ein neuer Weg zum OneCard-Office und einen anderen Eingang zum Starbucks mit großer Lounge davor. Hatte der Umweg, also auch was Gutes.

Nun sind wir also schon zwei Wochen hier und ich glaube, wir haben uns alle inzwischen richtig eingelebt, obwohl das ganze bis jetzt ja eher noch ein Urlaub ist, da die Uni ja erst am Montag startet.

Sonntag hat mich Margaret auf eine Erkundungstour durch die nähere Umgebung mitgenommen und es war wirklich schön, zu sehen, wo ich denn hier überhaupt so lebe. Hier in der Gegend, gibt es viele kleine, schnuckelige Orte, die oft noch sehr traditionell Leben. So gibt es vor allen Kirchen ausschließlich Parkplätze für Pferdewagen und nicht für Autos. Und die Jugendlichen gehen auch noch schick in schwarzer Hose, schwarzem Hut und weißem Hemd (die Jungs) und in Trachten (die Mädels) sonntags in die Kirche. Natürlich ist es wirklich nur in den kleinen Orten so, hier in Waterloo und Kitchener, laufen die Leute halt so rum, wie die Canadier und Amerikaner so rumlaufen. :D

Ansonsten gibt es glaub ich von meiner Woche nicht all zu viel zu berichten. Während fast alle anderen Exchange Students campen waren, hab ich mich mit Schostakowitsch und Brahm beschäftigt, für die Orchester-Audition. Diese war dann auch am Mittwoch und nun darf ich im Oktober und November ein paar schöne Konzerte mit bestreiten. Sogar meine Pultnachbarin hab ich schon kennengelernt, was schon ein großer Zufall war. Denn wir realistisch ist es, dass auf dem Weg zur Fakultät Vollversammlung (500 Studenten), ausgerechnet deine Pultnachbarin im Bus neben dir sitzt.

Auch meine Geigenklasse hab ich am Freitag kennengelernt und letzten Montag hatte ich sogar schon die erste Unterrichtsstunde bei meinem Prof. Bis jetzt find ich es gut und bin mal gespannt, wie es so weiter geht. Gerade der Geigenunterricht und alles drum herum ist hier total anders geregelt, als ich das aus Deutschland kenne, aber lassen wir uns einfach mal überraschen. :)

Welche Prüfungen ich am Ende machen muss, hab ich auch noch nicht verstanden (wir blicken alle durch die canadischen Studienordnungen, noch nicht so durch ;-) ), aber immerhin kann ich inzwischen meinen Stundenplan lesen (ja, das kann kompliziert sein :-P) und somit kann es dann auch Montag richtig los gehen!

Ansonsten hab ich diese Woche noch die zweite Shopping-Mall hier in der Gegend ausgetestet, denn so etwas ist ja schließlich wichtig und Remsy und ich haben begonnen unser Erlebnisse im Tagebuch von der lieben Janine festzuhalten.

Heute haben wir dann mit vier Mädels Toronto erkundet. Mit dem Greyhound-Bus sind wir innerhalb von 1 ½ Stunden in Toronto und da der Sommer seit gestern zurück gekehrt ist, hatten wir einen wundervollen sonnigen Tag.  (Fotos kann man auf FB schon betrachten.) Innerhalb kürzester Zeit hab ich also zum dritten Mal eine Stadt von oben betrachtet und Toronto und die Umgebung ist einfach auch wunderschön! Die ganzen Hochhäuser haben mich gleich an Manhattan erinnert und da ich ja ein Wasser-Kind bin, liebe ich es natürlich, dass diese Stadt beides hat: Das Stadtleben, aber direkt auch das Wasser, wo man sich einfach mal hinpflanzen kann. 


Ich schicke euch allen ganze Liebe und sonnige Grüße und hoffe, dass ihr in Deutschland auch ein wenig September-Sonne abbekommt! J



Samstag, 3. September 2011

Welcome to Canada – Remsy und ich haben unser Ziel erreicht


Ja, nun bin ich nun schon eine Woche in Canada und komm endlich mal dazu ein wenig zu berichten.
Obwohl es so viel zu erzählen gibt, versuch ich mal, mich kurz zuhalten! J

Nachdem ich letzen Freitag mit  2 ½ Stunden Verspätung und ohne Koffer in Toronto stand, dachte ich mir ja schon, na, was für ein toller Start. Ich hab halt doch schon immer Glück mit Flügen und allem was dazu gehört, da war es ja schon fast klar, dass sowas auch mal passieren musste. Vielleicht sollte ich komplett auf andere Verkehrsmittel umsteigen. :D Ich bin ja schon jetzt gespannt, ob ich im Dezember wirklich in Frankfurt ankomme bzw. ob ich überhaupt hier losfliege! ;-)

Ich kam also erst nach 24 Uhr in Waterloo an und bin sofort ins Bett gefallen. Meine Vermieterin war noch im Urlaub und mein House-Sitter musste am nächsten Morgen früh arbeiten, also hab ich mich allein daran gemacht, die Gegend zu erkunden.

Eigentlich wohne ich hier relativ zentral, ich hab‘s nicht weit in die Stadt und auch zur Uni kann man laufen, wenn man mag oder für zwei Stationen den Bus nehmen.
Unser Garten

Das Haus von vorne

Mein Zimmer ist recht groß und neben dem Schlafbereich hab ich quasi den gesamten Keller für mich.
Oben steht das Klavier und es gibt Noten über Noten und CDs, Schallplatten und Kassetten mit allem was das klassische Herz begehrt. Also langweilig wird mir hier nicht.


Mein Zimmer

Mein Zimmer von der anderen Seite

der Rest vom Keller

Schlafplatz von meiner Geige :D

Nachdem ich Samstag und Sonntag die Stadt allein oder zum Teil mit Stefan, unserem Housesitter erkundet hab, ging dann am Montag die Orientation-Week los.

Ich war überrascht wie viele Exchange und International Students hier sind. Wir sind allein schon über 10 Mädels aus Deutschland und sogar aus Osna, von der FH, sind zwei dabei.

hier waren wir essen! Seeeehr lekker!
Neben vielen Lectures, gab es jeden Abend Programm wie BBQs oder Movie Nights. Donnerstag ging es dann morgens auf einen großen Farmer Market und heute dann zu den Niagara Fällen.



Die Wasserfälle sind echt einsame Spitze, aber leider nur so lange, wie man nur die Fälle betrachtet. Drumherum ist alles sehr auf den Tourismus ausgelegt und das ganze gleicht irgendwie einem Freizeitpark.
Niagara Fälle

Remsy hat einen Freund gefunden!








:)
wunderschöne Regenbögen



der Freizeitpark an den Wasserfällen
Morgen können wir nun endlich mal ausschlafen und die gesamte nächste Woche wird dann auch ein wenig ruhiger. Die Uni beginnt erst am 12., weshalb die meisten Exchange Students nächste Woche noch auf einen Camping-Trip fahren. Da ich am Mittwoch Orchestra-Audition hab, kann ich leider nicht mit, aber auch hier gibt es bestimmt genug zu entdecken. 

Donnerstag, 1. September 2011

Die restlichen Tage New York! :)


Dienstag – Touren, Touren, Touren und ein Erdbeben

Dienstag sollte unser Tag der Touren werden. NBC –Tour. Radio City Music Hall – Tour. Lincoln-Center – Tour. Aber wir uns Zeitmanagment, das ist so eine Sache. Früh aufgestanden, ging es also erst einmal zu den NBC-Studios. Es war ganz interessant, aber für Amerikaner, die die ganzen Sendungen kennen wohl noch um einiges interessanter als für uns. Es waren halt Fernsehstudios.

Nach der Tour hatten wir noch ein wenig Zeit bis zur unserer nächsten, also gab es ein leckeres Frühstück auf dem Platz im Rockefeller Center, wo im Winter die Eisbahn ist. Man muss sich ja auch mal etwas gönnen. (So wie wir es den ganzen Urlaub über getan haben. :D) Das Frühstück hat dann ein wenig länger gedauert als geplant und so mussten wir uns ein wenig beeilen um noch unsere Tour in der Music Hall zu erreichen. Die Radio City Music Hall ist einfach so genial. Ich empfehle jedem der nach NY kommt, dort zumindest eine Tour zu machen. Ich wäre am liebsten da geblieben und hätte mir am Abend Cirque de Solei, was zurzeit dort läuft, angesehen. Der Saal ist gigantisch und alles ist total schön eingerichtet. Wir waren oben auf dem Rang und ich glaub das sind auch die einzigen Tickets die dort einigermaßen bezahlbar sind. Es steht auf jeden Fall auf meiner Wunschliste dort mal eine Show gesehen zu haben, egal welcher Art. Der Orchestergraben dort kann hoch und zu jedem Punkt auf der Bühne gefahren werden. (Auf meiner Wunsch-Traum-Liste steht, nicht nur im Publikum sondern in diesem Orchestergraben zu sitzen! :D)

Von der Music Hall ging es dann hoch hinaus, wir wollten die Stadt dann auch mal bei Tag von oben sehen. Am Anfang gestaltete sich das ein wenig schwierig, gut dass die New Yorker selber nicht wissen, wo der Eingang zu „Top of the rocks“ (oder „Top of the pops“ – ne, Sebi?! :D) ist, so müssen wir es schon erst recht nicht wissen. Nachdem uns jeder in eine andere Richtung geschickt hat, haben wir es dann doch irgendwann gefunden. Also wenn man es nicht schafft sich in NY zu verlaufen, im Rockefeller Center schafft man es, das Gebäude ist einfach so verwirrend.

Haben wir das Empire noch zum Teil zu Fuß erklommen sind wir nun komplett mit Aufzug und Rolltreppe gefahren, am 6. Tag waren halt unsere Füße nicht mehr die frischsten. Der Aufzug war wieder gigantisch und mir persönlich gefällt die Aussicht von „Top of the rocks“ noch besser, als die von Empire. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass Tag war, dass man kein Gitter vorm Gesicht hatte oder dass es nicht ganz so hoch war und man die Stadt irgendwie plastischer betrachten konnte. Ich glaub, wenn ich noch einmal nach NY komme, dann gibt es mal „Top of the rocks“ bei Nacht und das Empire bei Tag.

Oben haben wir uns erst einmal ein Eis gegönnt und mal wieder gelernt, was man in Amerika so alles nicht darf. Es ist natürlich auch total gefährlich, wenn man auf dem Boden sitzt, anstatt auf der Bank, das könnte schon den Boden beschädigen. Jaja, die Amis sind schon in allem sehr speziell. Aber man gewöhnt sich ja fast an alles, mal abgesehen, von dem dauernden Sicherheitszwang und den ständigen Kontrollen.

Nachdem Sofi sich zur Aufgabe gemacht hat, an jedem Ort einen Bleistift zukaufen, musste das natürlich auch hier der Fall sein. Als wir also grad oben im Shop standen, merkten Sofi und ich eine Erschütterung, aber außer uns und einer Mitarbeiterin schien es keiner zu bemerken. Die Mitarbeiterin redete aufgeregt auf ihre Kollegen ein, die daraufhin alle immer wieder besorgt nach draußen schauten. Uns war das Ganze nicht so geheuer und relativ bald haben wir das Gebäude dann auch verlassen, aber danach sofort wieder vergessen, dass da überhaupt eine Erschütterung war, bis wir dann später aus Deutschland (oder Thailand :D) gefragt wurden, ob wir etwas von einem Erdbeben mitbekommen hätten. Ist doch gut, wenn man erst von anderen Kontinenten erfahren muss, was bei einem selbst so los ist.

Von dort ging es dann also ab zum Lincoln Center, wo ich persönlich schon die ganze Zeit drauf gewartet hab, denn immerhin ist da auch die Juilliard und welcher Musikstudent träumt nicht davon einmal dort gewesen zu sein. Leider war es so, wie ich es mir schon gedacht hatte, während der Semesterferien kommt man nicht in die Schule rein, nur in die Eingangshalle und in den Shop (den ich aber dann erst einmal erobert habe :D)

Wir hatten eine Tour durchs Center gebucht, aber noch etwas Zeit und so haben wir uns erst einmal selber umgesehen. Leider ein wenig zu lange – die Tour haben wir verpasst und uns so für eine neue am Donnerstagmorgen angemeldet, gut dass wir noch ein paar Tage hatten.

Nun hatten wir unerwartet noch ein wenig Zeit, die genutzt werden mussten. Also ging es zur Columbia University, Campus und Shop erobern und sich schon einmal ein wenig an das gewöhnen, was mich dann in Canada erwartet.  Amerikanische und Canadische Campen unterscheiden sich jetzt nicht so sehr. In der Nähe der Columbia ist nun auch noch die „St. Patrick’s Cathedral“, wo wir auch noch vorbei liefen und kurz reinschauten.
Der Dienstagabend war unsere erster Abend wo wir nichts geplant hatten und so ging es nach einem leckeren mexikanischem Essen noch ein wenig shoppen, immerhin waren wir ja in NY. Macys und ein paar Shops dort in der Nähe standen auf dem Plan, bevor wir alle hundemüde ins Bett fielen.


Mittwoch – Rent, Masterclass, Chinatown und moderne Kunst

Mittwoch zogen wir ein wenig getrennt los. Während Sebi und Sofi ins Naturhistorische Museum fuhren versuchte ich Karten für Wicked zu ergattern, was mir leider nicht gelang. Am Broadway verlost man Karten 2 Stunden vor jeder Vorstellung, mal etwas anderes. Leider nehmen an so einer Verlosung über 200 Leute teil und die Chance ist somit ziemlich gering.

Nachdem Wicked also nicht geklappt hat, hab ich schon einmal geschaut, wo denn das Theater liegt, wo Rent gespielt wird, bevor ich mich mit den beiden anderen am TKTS getroffen hab um für Tickets für den Abend anzustehen. Für alle, die es nicht wissen. Der TKTS ist ein Stand am Times Square, wo es ab 15 Uhr Halbpreiskarten für die Shows an dem Tag gibt. Natürlich wollen sehr viele Leute dies wahrnehmen und es gibt lange Schlangen. (aber Schlage stehen sind wir ja schon gewohnt von den letzten Tagen)  Zum Glück standen wir schon um kurz nach zwei dort und so konnten wir noch vor halb vier glücklich und mit unseren Karten den Times Square in Richtung MoMA verlassen. Für mich sollte es also an diesem Abend (auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame :-*) Rent geben und für Sofi Masterclass. Sebi wollte derweil nach Chinatown fahren und sich dort alles ansehen.

Bevor es aber wieder ins Musical ging, haben wir uns erst einmal nochmal der etwas anderen Kunst zugewendet. Ich glaube, Sofi konnte mit dem ganzen noch ein wenig mehr anfangen, als Sebi und ich. Unser Lieblingskunstwerk, war ein Bonbon-Berg, von dem man sich Bonbons mitnehmen konnten. :D Ansonsten war das MoMA aber angenehmer, als das Guggenheim und es gab auch wirklich ein paar tolle Gemälde und Fotografien und nicht nur Kunst, die aussieht, als hätten sie kleine Kinder gemalt.

Mal wieder war unser Zeitmanagement nicht das Beste und so mussten wir, nachdem wir das Museum verlassen hatten, schnell etwas essen gehen, damit wir auch noch pünktlich beim Theater ankamen.

Zum Abend kann ich nur sagen: Ich liebe Rent. Die Musik ist toll. Die Cast war genial. Allesamt sehr junge Darsteller, quasi grade erst von der Schule, aber mit fantastischen Stimmen. Das Theater war, weil es ein Off-Broadway-Theater ist, sehr klein, aber ich glaube, das hat genau die richtige Stimmung für dieses Musical geschaffen. Es gibt einfach Produktionen, die auf großen Bühnen nicht richtig wirken und ich glaube Rent ist eine davon. Das Publikum war auch sehr gut an dem Abend, aber was mir hier mal wieder aufgefallen ist, nach einem Vorhang ist am Ende Schluss, was ich einfach so schade für die Darsteller finde, denn immerhin ist das harte Arbeit, was sie da machen. In Deutschland ist die Anzahl der Vorhänge in den letzten Jahren auch erheblich zurück gegangen und Zugaben gibt es auch schon lange nicht mehr, aber wenigsten kommen die Darsteller nicht nur einmal raus und auch an Ton, Licht und Orchester wird bei uns gedacht.

Nach den Erzählungen der anderen beiden, hatte ich wohl den schönsten Abend. Masterclass hat Sofi sehr enttäuscht und auch Chinatown war nicht so toll, wie Sebi es sich vorgestellt hatte.

Die beiden haben mich dann vom Theater abgeholt und ab ging es zur U-Bahn. Die Brooklyn Bridge stand heute noch auf unserem Plan. Wie ich es Irena versprochen hatte, sind wir von Manhattan rüber gelaufen und ich hab mich auch erst in der Mitte der Brücke umgedreht und der Anblick war wirklich überwältigend. Da wir alle keine Lust hatten zurück zulaufen, sind wir also weiter gelaufen, rüber nach Brooklyn, was wir im Nachhinein gesehen, vielleicht besser gelassen hätten. Es dauerte ein wenig länger bis wir dort drüben eine U-Bahn-Station gefunden hatten und nach dem Brooklyn nach 1 Uhr nachts nicht mehr grad so anheimelnd ist, waren wir alle froh, als wir wieder in Manhattan waren.


Donnerstag – Lincoln Center, Regen und ein erster und letzter Cosmopolitan

Nach dem wir erst sehr spät im Bett waren, wollten wir alle Donnerstagmorgen gar nicht aufstehen, aber es hilft ja nichts, es stand eine Tour auf dem Plan und da wir sie schon Dienstag verpasst haben, wollten wir sie jetzt dann doch wahrnehmen. Sofi wollten sich aber doch lieber Madison Square Garden ansehen, so dass Sebi und ich sich allein auf den Weg machten.

Ich fand die Tour großartig, aber es ist natürlich auch mein Gebiet. Zuerst ging es ins Gebäude, wo während der Spielzeit die New Yorker Symphoniker spielen. Das Gebäude und auch der Konzertsaal ist an sich nicht so schön, aber gerade probte ein Orchester fürs Mozart Festival und wir hatten die Möglichkeit bei einer Probe zuzuhören und das fand ich natürlich sehr toll.

Auch die kleineren Bühnen und das große Haus des New Yorker Balletts konnten wir von innen besichtigen und gerade letzteres hat mich sehr beeindruckt. Der Saal ist einfach nur schön und so ist auf meine Wunschliste hinzugekommen, dort einmal ein Ballett zu sehen, wo ich Ballett ja eh liebe! Ja, das Enttäuschenste an der Tour war, dass wir die Met leider nicht von innen sehen konnten, da sie gerade etwas für ein Festival aufbauen mussten. Also ein weiterer Punk auf meiner Liste: Die Met von innen sehen und am besten auch gleich eine Oper dort anschauen. Ihr seht schon, ich muss wohl nochmal nach NY. Wer mitkommen will, bitte melden! :D
Am Ende der Führung fing es leider so an zu regnen, dass wir unseren eigentlich Plan, noch einmal durch den Central Park zu laufen, gekippt haben und direkt zur Grand Central gefahren sind um uns dort mit Sofi zutreffen.
Grand Central ist laut, Grand Central ist groß und Grand Central ist der sauberste Bahnhof, der mir bis jetzt untergekommen ist. Weil es immer noch regnete haben wir uns also eine Lunchbreak gegönnt und so kamen Sofi und ich auch endlich zu unserem Käsekuchen. Hätten wir gewusst, dass er so mächtig ist, hätten wir uns wohl ein Stück geteilt, aber nein, jeder muss ja ein eigenes haben. :D

Nachdem wir in den letzten Tagen schon häufiger an der Public Libary vorbei gefahren sind, wollten wir dann auch endlich mal rein, denn immerhin muss man ja sehen, wo die ganzen Filme immer alle spielen. Ein Foto auf der „Sex and the City – Treppe“ durfte natürlich nicht fehlen!

Irgendwie waren wir den Rest des Tages etwas planlos. Wir wollten noch so viel sehen, aber wir hatten nur noch so wenig Zeit. Im Eiltempo ging es also zu Schwartz, einem riesigen Spielzeug-Paradies. Man sollte dorthin (genau wie in den Disney-Store) nie mit Kindern gehen. Schon wir hätten sämtliche Sachen aufkaufen können und für Kinder ist es das Paradies schlechthin. Ein Besuch dort kann nur mit Tränen enden, weil Mami und Papi nicht ihr gesamtes Geld dort ausgeben mögen. Mein persönliches Highlight war ein riesen Klavier auf dem Mann rumlaufen konnte und dann spielte es. Leider durften nur Kinder drauf, sonst hätten Sofi und ich mal versucht ein richtiges Stück zu spielen.

Als nächstes mussten wir natürlich noch zu Bloomingdales, sowas darf ja nicht fehlen, wenn man einmal in NY ist. Da wir alle (aber vor allem ich :D) nun so langsam wirklich nicht mehr laufen konnten, sind wir von dort ab ins Hotel, wo wir erst einmal ein kollektives Fußbad genossen haben. Ich glaub das meist gesagte Wort an dem Tag und bestimmt auch schon an den zwei Tagen davor, war „AUA“! Jeder Schritt tat uns weh und uns war allen glaub ich gar nicht bewusst, dass Füße so weh tun können. :D

Zum Abschiedsessen hatten wir uns einen Italiener rausgesucht, der uns auf der Sex and the City – Tour empfohlen wurde, da Mister Big persönlich oft dort hingeht und wir haben es nicht bereut. Man hatte zwar ein bissel das Gefühl, der Kellner würde alle zwei Sekunden neben einem stehen, aber es war sehr lecker. Highlight: Das Klo! Also, alle die mal in NY sein sollten; geht zu Da Marino (ich hab grad die Adresse vergessen, aber Google kennt es) und dann geht auf jeden Fall dort auf Klo. So etwas habt ihr in einem Restaurant noch nicht gesehen. =)

Nach dem Essen stand eigentlich noch eine Segeltour an und wir haben auch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um noch rechtzeitig dort anzukommen, denn wir wissen ja, Zeitmanagement ist nicht so unseres. Wir hätten uns aber gar nicht so beeilen müssen, auf Grund von Irene, die am Samstag erwartet wurde, wurde der Segeltrip abgesagt, leider. (vor allem für Sofi und Sebi)

Naja, so haben wir unseren letzen Abend mit einem Cosmopolitan für uns Mädel und einem Long Island Icetea für Sebi ausklingen lassen, denn wenn man schon in NY ist, muss man auch einmal einen Cosmopolitan getrunken haben.

Sofi hat mir an dem Abend das Freundschaftbuch gegeben und ich finde die Idee sooooooooo toll von ihr. Danke nochmal mein Ottolein! :-* Danke natürlich auch an Sebi und alle, die bei meiner Party waren und dort reingeschrieben und natürlich auch an die vier, dies es trotz Abwesenheit geschafft haben ins Buch zu schreiben! J Es war echt eine ganz tolle Idee und das Buch liegt grad brav auf meinem Nachttisch.


Freitag – Last Minute Shopping und Goodbye NY

Da war die Woche schon wieder um. Die Zeit ist, wie immer, wenn man etwas Tolles erlebt, gerannt. Der letzte Tag war schneller da, als wir alle gedacht hätten, aber wir waren doch froh, an dem Tag die Stadt zu verlassen. Irene war angekündigt und auf ein Wochenende mit einen Hurricane hatten wir dann alle doch keine Lust.
Viel Zeit blieb uns nicht mehr und so ging es nur noch einmal kurz Richtung Times Square für ein paar letzte Shopping – Sünden. Gut, dass der Disney-Store und der M&Ms-Laden direkt vor unserer Haustür lag, so konnten wir ihnen noch einen kurzen Besuch abstatten und die restlichen freien Kilos in unserem Koffer füllen.
Nachdem wir ja die Woche wieder gesehen haben, dass wir nicht immer so pünktlich überall ankommen haben wir unseren Shuttle-Bus zum Flughafen wirklich sehr früh bestellt, so dass wir unsere letzten Stunden dann gemeinsam auf dem Flughafen verbracht haben.

Mit einem letzten Burger bei Wendys ging also eine wundervolle Woche zu ende. Ich glaube, wir alle vier haben es sehr genossen und es war schon eine sehr lustige und schöne Zeit! J Sofi und Sebi, ich danke euch beiden! :-*
 
Fotos folgen die Tage auf Facebook, dann könnt ihr auch noch einmal alles in Bildern nachvollziehen, aber 1600 Fotos mögen erst einmal gesichtet und sortiert werden.