Montag, 31. Oktober 2011

Beim Schlafengehen!


Nun der Tag mich müd gemacht,
Soll mein sehnliches Verlangen
Freundlich die gestirnte Nacht
Wie ein müdes Kind empfangen.

Hände lass von allem Tun,
Stirn vergiss du alles Denken,
Alle meine Sinne nun
Wollen sich in Schlummer senken.

Und die Seele unbewacht
Will in freien Flügen schweben,
Um im Zauberkreis der Nacht
Tief und tausendfach zu leben
(Hermann Hesse)

Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ für Gedichte, aber das muss ich euch dann jetzt doch mal mit auf den Weg geben. Das ist der Text von einem Lied von Strauß, welches wir heute im Konzert gespielt haben. Das Lied ist einfach nur wunderschön, aber hört selber! J


Das Wochenende war sehr schön. Unsere Konzerte sind super gelaufen, alle waren und sind begeistert. Gerade Freitagabend war ein voller Erfolg. Auch wenn die Proben manchmal ein wenig zäh waren, der Abend und die Chance mit einer so tollen Sängerin zwei Mal auf der Bühne zu stehen, hat für alles entschuldigt. Ich glaube, es gibt im Orchester niemanden, der sich nicht in Jane verliebt hat. Zitat meiner Pultnachbarin: „She’s so beautiful. So beautiful. Oh, did I say, she’s so beautiful. She’s beautiful and she CAN sing. She’s amazing; I want to be like her. I want to listen every time to her “Queen of the night.” Das ging ungefähr 10 Minuten so und diverse andere Orchestermitglieder haben mitgemacht. :D






Jetzt haben wir eine Woche Pause und dann geht es weiter mit dem neuen Programm fürs Konzert Ende November. Ich bin gespannt! J

Gestern Abend waren wir dann auch noch, wie es sich gehört, Halloween feiern, nachdem ich ja Freitagabend nicht mitkonnte, auf Grund des Konzerts.

Ich bin halt ein Engel! :D







Wir waren auf einer sehr lustigen Party und ich habe einiges gelernt. Zuerst habe ich  gelernt, wie man Bier-Ping-Pong spielt und gemerkt, dass ich darin genauso schlecht bin, wie im normalen Tischtennis. :D Die zweite Sache ist aber die viel wichtigere: Wenn du mit Leuten weggehst und möchtest, dass auch alle wieder heile daheim ankommen, lass dir bitte von ihnen im noch nüchternen Zustand Adresse und Zimmercode nennen, ansonsten könnte das eine Nächte füllende Aufgabe werden. :D Wir haben also gestern nach der Party drei stundenlang versucht mit drei Leute eine Freundin nach Hause zu bringen, was sich als sehr schwierig herausstellte, wenn man keine Adresse kennt und man dann schließlich vor einem Haus steht, aber die Person einem nicht einmal sagen kann, ob sie denn da jetzt auch wirklich wohnt. :D

Wir haben also schließlich Haus und Wohnung gefunden und standen dann aber leider vor dem nächsten Problem. Modern, wie die Welt ist, gab es natürlich keinen Schlüssel zum Zimmer, nein, man muss einen Code eingeben. Gut, dass es ja nur gefühlte eine Millionen Möglichkeiten gibt und ich weiß bis jetzt noch nicht, wie wir es geschafft haben, den richtigen Code irgendwann zu entdecken. Die Zahlenkombi werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. :D

So sahen wir dann aus, als wir nachts irgendwann selber den Heimweg angetreten haben! ;-) *bibber bibber* Kalt war es draußen!

Das war auf jeden Fall ein Halloween, was ich nicht so schnell vergessen werde. Achja, die dritte Sache, die ich gelernt hab, wenn man auf offener Straße mitten in der Nacht, ‚das Schloss‘ aus Les Miserable singt, um eine Freundin zu beruhigen, wird man von unbekannte Leuten umarmt und man darf sich anhören, wie süß man ist! :D

So, ich sags dann jetzt mit Herman Hesse: ‚Alle meine Sinne nun wollen sich in Schlummer senken.‘
Gute Nacht! J

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen…


Nachdem mich Liza ja darauf hingewiesen hat, dass ich meine Pflicht vernachlässigt habe und euch eine Woche keine Blog geliefert habe, versuche ich das nun mal nachzuholen und am Ende des Wochenendes, nur noch die neuen Sachen nach zutragen. J

Ich muss ehrlich gestehen, ich fühle mich grad wie eine alte Oma, denn mir will nicht genau einfallen, was ich in den letzten 1 ½ Wochen so getrieben hab, also kram ich nun erst einmal meinen Kalender hervor, gut, dass ich immer so schön Protokoll führe.

Es ist kalt hier, aber ich glaube, das habe ich schon ein paar Mal hier oder auf Facebook erwähnt. Wir warten alle sehnsüchtig auf den ersten Schnee und passend dazu, haben Laura und ich letztens Wochenende auch wieder eine „Internationale Bewegung“ gestartet. Nachdem wir ja erst das Essen der anderen kennengelernt haben, haben wir uns nun Weihnachts- und Winterlieder auf Französisch bzw. Deutsch beigebracht. Laura kann nun perfekt „Es schneit…“ (passend zu unserem Wunsch :D) und ich „Petit Papa Noel“ singen.

Achja, für diejenigen, die nicht so „Opern-fest“ sind, sollte ich vielleicht meinen Titel des heutigen Blogs erklären. Da wir die ganze Woche nichts anderes machen, als für unsere Konzerte am Wochenende zu Proben und das  ganze eine „Opera-Gala“ ist, werden wie der Name schon sagt, Auszüge aus Opern gespielt und gesungen. Wir haben eine Solistin, die vor Jahren hier ihren Abschluss gemacht hat und nun ein gefeierter Opernstar ist, der auf dem besten Bühnen, wie der Scala in Mailand und der MET in NY auftritt. Sie ist wirklich amazing! Sing die Königin der Nacht mit einer Leichtigkeit, die bewundernswert ist und seitdem sie es heute in der Probe gesungen hat, bekomme ich es nicht mehr aus dem Kopf und singe es die ganze Zeit vor mich hin, natürlich drei Oktaven tiefer. :D Meine Pultnachbarin dann heute: „Please translate „Die Hölle Rache kocht in meinem Herzen.“ Ich hab’s ihr übersetzt und sie meinte nur: „The Germans are crazy.“ Danke! :D Das kann ich nur zurück geben.

Eine kleine Kostprobe! Leider ohne Bild, aber ich konnte nicht filmen, während ich mit auf der Bühne saß! :) 

Solange wir nur verrückt sind, weil die Canadier unsere Operntexte nicht verstehen, ist mir das Recht. Was ich hingegen nicht verstehe und weswegen ich die Menschen hier wirklich für verrückt erkläre ist, wie man bitte bei 2 Grad Außentemperatur in Flip Flops oder Ballerinas und mit dreiviertel Hose vor die Tür gehen kann?! Ich habe heute nicht nur ein Mädel gesehen, dass so rumgelaufen ist, sondern bestimmt 10. Dazu trägt man natürlich eine dicke Winterjacke und Schal und Mütze, damit man auch nicht krank wird. „These guys are crazy!“

Aber zurück zu meinem Kalender. Also viel steht da leider auch nicht drin, außer „Orchestra“, „Beethoven-Rehearsal“ und „Masterclass“.

Letzte Woche hat mich Margaret mit zur Dress-Rehearsal von ihrem Orchester genommen, das sie Vivaldi  Violinkonzert gespielt haben. War echt schön und als es uns irgendwann langweilig wurde, da der liebe Dirigent meinte aus einer Durchlaufprobe eine Intensivprobe zu machen, haben wir dann die neue „Deutsche Bäckerei“ ausprobiert, die gegenüber aufgemacht hat. Sie wird wirklich von Deutschen betrieben, die vor 4 Monaten nach Canada gezogen sind und all ihre Ware kommt aus Deutschland und wird hier nur noch aufgebacken. Ich sollte also für Margaret und mich etwas typisch Deutsches bestellen zum Kaffee, gut, dass sie als einzige „Süßwaren“ Käsekuchen und Donuts hatten. Also wirklich so richtig typisch Deutsch! :D

Das letzte Wochenende bestand dann aus einem „Pancake-Abend“ (wir hatten ja auch schon viel zu lange keine mehr), einem Kinobesuch, einem Tag in der Mall (shoppen waren wir ja auch viel zu lange nicht mehr :D) und All-you-can-eat-Sushi!

So, ich hab mich gerade zum wiederholten Male an diesem Abend wieder kurz nach oben geschlichen um aus dem Fenster zuschauen, immerhin hat Maddie heute in der Probe steif und fest behauptet, es würde heute Abend schneien, aber bis jetzt ist leider nichts zu sehen. Ich glaub, dann werd ich jetzt wohl auch schlafen gehen und entweder hab ich dann den ersten Schnee verpasst oder er wartet auf mich und kommt erst morgen oder in den nächsten Tagen! J

Ich wünsch euch also allen ein schönes Wochenende, genießt es,  vor allem, wenn es ein langes Wochenende sein sollte, denn ihr habt ja einen Feiertag am Dienstag! Ich werde dann am Sonntag oder Montag von den Konzerten und von Halloween berichten, was hier eine ganz große Sache ist! :)))

Montag, 17. Oktober 2011

Bis 16 zählen ist schon schwer…


Diesmal nur ein ganz kurzer Eintrag, denn es gibt nicht viel zu berichten. Das Wochenende habe ich mal dazu genutzt, das zu machen, wofür ich ja eigentlich hier bin: Geige spielen! :D Dabei hab ich dann auch mal wieder festgestellt, dass ich nicht gleichzeitig spielen und zählen kann, wobei die meisten Einheiten gehen noch, aber 16, das klappt einfach nicht. ;-)

Ansonsten ist es hier echt kalt und laut wetter.com soll am Mittwoch auch der erste Schneeregen kommen, ich bin gespannt. Den inneren Schweinehund zu überwinden und schwimmen zu gehen ist schwer, aber bis jetzt haben wir es noch immer geschafft, mal gucken, wie es aussieht, wenn dann wirklich der Schnee da ist. J



Achja, ich war auch nochmal beim Oktoberfest gucken und hab mich wieder kaputt gelacht! :) Es gibt einen Laden hier mit Souvenirs zum Oktoberfest, wo man "typische" deutsche Sachen kaufen. Unter anderem hab ich gelernt, dass es bei uns ja nur Sauerkraut zu essen gibt und Bayrische Musik mit Englischen Texten, das ist auch einfach der Hammer! :D 






Nächste Woche stehen bei allen die Midterm-Exams an und ich bin so froh, dass ich das nicht machen muss, wobei ich in einem Fach wohl mal aus Spaß mitschreiben werden. ;-) Es ist echt viel zu lernen, da war es doch eine kluge Idee von mir, die ganzen Prüfungen schon in Deutschland zu machen. J Heute sind auch die Termine für die Final-Exams heraus gekommen und auch da hat sich wieder gezeigt, dass es ein weiser Entschluss war alle Prüfungen in Osna zumachen, denn eins meiner Fächer hat die Prüfung an dem Tag, wo Katrin hier ankommt und ein anderes an dem Tag, wo ich schon wieder heim fliege. ;-) Jetzt würde mich dann nur noch interessieren, wann ich denn meine Geigenprüfung im Dezember hab, aber ich denke, das werd ich erst erfahren, wenn mein Prof wieder aus China da ist.

Die nächste Woche wird also für mich sehr „ruhig“, da mein Prof nicht da ist und Donnerstag meine Kurse ausfallen, wenn alle ihr Prüfung schreiben. Dafür ist fürs Wochenende schon wieder einiges geplant und die darauffolgende Woche wird auch anstrengend, da die Endproben für unsere Orchesterkonzerte anstehen. J

Liebe Grüße an euch alle und bis zur nächsten Woche! ;-) 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Happy Thanksgiving! Happy Oktoberfest!


Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann die Woche kommen wird, wo es nicht, wie gewohnt Samstag oder Sonntag meinen Blog geben wird. Und tadaaa, später als erwartet, ist sie da. Irgendwie war ich von dem Wochenende so erledigt, dass ich keine richtige Lust hatte mich hinzusetzen und was zu schreiben und dabei gibt es doch wieder einiges zu berichten. :)

Wir hatten ein langes Wochenende, sowas nimmt man doch immer mit Begeisterung. Aber ich fang mal am Anfang der Woche an. *denk*

Montag war ich im Kino. Ich habe lange überlegt, ob ich es machen soll oder nicht, aber im Endeffekt bin ich sehr froh, dass ich gegangen bin. 25 Jahre Phantom der Oper, das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich liebe das Musical und ich muss leider sagen, dass ich für die 20 Dollar im Kino mehr geboten bekommen hab, wie für die 120 Dollar am Broadway. Die Show war um Längen besser, auch wenn sie natürlich nicht live war. Seit Montag hab ich also wieder Dauerohrwürmer und laufe „Nein, jetzt gibt es kein Zurück“ singend durch die Gegend. Sehr zur Freude, all meiner Mitmenschen. :D Gut, dass Margaret sich schon dran gewöhnt hat und inzwischen ein Teil der Lieder, die ich immer summe oder singe, auch schon vor sich her summt! :D

Unser Wochenende fing wie immer donnerstags abends an und da an diesem Tag das Thanksgiving Dinner für uns Exchange Students angesetzt war, war ich mal so frei und bin den Stimmproben fürs Orchester fern geblieben. ;-)

Ich glaub das ganze Wochenende kann man mit 5 Worten beschreiben: Spaß haben, Essen, Geld ausgeben! :D

So viel gegessen, wie am letzen Wochenende hab ich wirklich schon lange nicht mehr. Das ist ja fast wie Weihnachten. Donnerstag war also das Thanksgiving-Essen, schön traditionell mit Turkey und Pumkin Pie. Yammi, war das lecker. Und wir durften auch noch etwas mit nach Hause nehmen. ;-) Nach einer Runde im Park ging es dann auch noch Cocktails trinken im Uni-Pub. Passend zu den Schulfarben mussten wir natürlich einen „Deep Purple“ trinken, der auch wirklich sehr lecker war!

Freitag hat Louise für Laura und mich gekocht. Dänisches Dinner! Auch sehr lecker und wir hatten mal wieder eine Menge Spaß. Da uns unsere gemeinsamen Dinner so viel Spaß machen, haben wir auch schon Ideen für die nächsten gesammelt, aber ab sofort kochen wir zusammen. Es wird als nächstes ein Canadisches und dann ein Deutsch-Französisch-Dänisches Dinner geben. Der Abend musste leider ein wenig früher enden, denn für zwei von  uns klingelte am nächsten Morgen um kurz nach sechs der Wecker:
Ein Ultra-Kurztrip in die Staaten stand an!

Obwohl Buffalo nur ein bisschen mehr als zwei Stunden von Waterloo entfernt ist, mit dem Bus ist es doch eine halbe Weltreise. Für mich ging es also um viertel nach sechs mit dem Bus los zur Uni, von wo aus wir nach Mississauga gefahren sind, eine kleine Stadt in der Nähe von Toronto. Dort mussten wir nicht nur den Bus, sondern auch das Busunternehmen wechseln. Doof, dass wir gedacht haben Busbahnhof ist gleich Busbahnhof. Wir waren da, der Starbucks zum Frühstücken direkt vor unserer Nase, aber nirgendwo die Haltestelle für unseren Greyhound. Was macht man also? Man fragt nette Leute, die einheimisch aussehen. Dumm nur, wenn keiner weiß, wo man denn hin muss.
Da haben wir den Greyhound ja doch noch gefunden! :)

Nun habe ich mal wieder gemerkt, wie gut, dass es Smartphones und kostenloses Internet im Starbucks gibt! Schnell haben wir rausgefunden, dass der Busbahnhof für den Greyhound-Bus 7km entfernt liegt, doof, dass wir nur noch eine halbe Stunde Zeit hatten. Also wurde schnell das Frühstück besorgt und dann haben wir uns den Luxus eines Taxis gegönnt, denn, was macht man nicht alles um in die USA zu kommen. :D Der Trip schien spannend zu werden, aber wer will auch schon ein langweiliges Wochenende! ;-)
Wie schon bei unserer Einreise nach NY hatte ich wieder das Gefühl, wir wären alle Staatsverbrecher, irgendwie sind die Amis da einfach anderes und ein wenig zu überdreht, aber naja. Dank meines Visums und dem Stempel, dass ich bis Mitte Februar rein und raus kann, wann ich will, wurde ich schnell durch gewunken, aber bis alle anderen durch waren, dauerte es mal wieder ewig.

Kaum hatten wir die Grenze hinter uns gelassen, waren wir dann auch schon in Buffalo, es ist wirklich nur ein Katzensprung von Canada entfernt. Nun musste also erst einmal rausgefunden werden, wo genau wir uns in Buffalo befinden, wie wir in die Stadt kommen und wo es die besten Geschäfte gibt, denn immerhin waren wir zum shoppen dorthin gefahren.

Die Stadt war schnell gefunden, aber genauso schnell stellten sich bei uns Zweifel ein, ob wir wirklich in Amerika oder vielleicht doch in einer Kleinstadt im hintersten Eck von Deutschland gelandet waren. Buffalo ist schön, keine Frage, es hat schöne Gebäude und eine tolle Innenstadt, ABER Buffalo ist leer. Ich habe noch nie so wenig Autos und Leute an einem Samstagvormittag in einer Innenstadt gesehen, dagegen ist ja in Remscheid der Bär los. :D

Gut, wir haben uns dann mal Gedanken gemacht, ob wir vielleicht einen Feiertag haben könnten, aber mhm, in Canada war am Montag Thanksgiving, aber nicht hier, also setzten wir mal wieder auf die lieben Einheimischen. Nachdem wir welche gefunden hatten, erklärte man uns, das wäre am Samstag so. Die Geschäfte in der Stadt hätten zu, man hätte die Wahl sich den Hafen an zuschauen, wo vielleicht ein paar Menschen wären oder man könnte Lion King gucken, was anderes gäbe es an einem Samstag nicht. Gut zu wissen. :D Wir standen zunächst ein wenig ratlos herum, bis ich dann noch ein Mädel in unserem Alter angesprochen hab, die uns zur unserer Freude mitteilte, dass es ein wenig außerhalb eine riesige Mall gäbe, wo alle offen hätte.

Weihnachten war in der Mall auch schon! :D
Nichts wie hin! :D

Yammi!
Nun wurde also geshoppt, geshoppt und nochmal geshoppt. Danach ging es noch ab ins International House of Pancake, bevor wir uns am Abend, vollgepackt mit tollen Sachen *sing*,  wieder auf den Weg in die Metropole Buffalo machten. Nachdem wir uns überlegt hatten, dass wir nicht die Nacht in Buffalo verbringen möchten, haben wir also den letzten Bus um 9.30pm zurück nach Toronto genommen.
Der Fahrer war komisch, die Insassen  noch komischer, der Bus hat gestunken, alle waren gereizt und Laura und ich hatten einfach nur Spaß. Ich glaube, die anderem im Bus haben es nicht ganz verstanden, aber wir fanden die Fahrt sehr amüsant! :D 1 ½ zu spät sind wir abgefahren und dann kam es noch einen kleinen Zwischenfall an der Grenze, aber unserer Laune konnte das nichts anhaben, die anderen jedoch wurden alle immer gereizter. ;-)

Um halb drei waren wir dann auch in Toronto und haben dann erst einmal Sightseeing bei Nacht betrieben und die Stadt, die mir schon bei Tag super gefallen hat ist auch nachts wunderschön. Irgendwann wurde es uns dann zu kalt, also ab zu Mäcci Eis essen und danach zu Starbucks frühstücken, bevor wir dann um 7 Uhr die Heimreise angetreten haben. :D 
Toronto bei Nacht!

Total erledigt kamen wir also wieder in Waterloo an und ich wurde von Margaret zum Pancake-Frühstück eingeladen, da sie Besuch hatte. Ja, so ein Leben gefällt mir! :D
Abends gab es dann noch ein Dinner, wo man mich auch gleich zu einlud, also ein rundum perfektes Wochenende!

Am nächsten Morgen war dann leider auch nichts mit ausschlafen und das trotz Feiertag. Es stand die Oktoberfest-Thanksgiving-Parade an. Wundervolle Sache. :D Jetzt weiß ich, wie wir deutschen doch so sind! Komische, dass ich so total undeutsch bin! :D
Jeder lief einem entgegen und rief „Happy Oktoberfest“ und nachdem ich nun (Herr Stanke sei Dank) schon einige absurde Versionen von Pokerface gehört hab, hier gab es dann nun die Oktoberfest-Version. :D Dirndl, Brezeln, Lederhosen, Schuhplatter, ich glaub es gab alles bei dieser Parade, aber halt ein wenig auf Amerikanische bzw. Canadische Art. So trug man zum eleganten Dirndl natürlich dicke, klobige Turnschuhe. Achja, und der deutsche Name für die Canadier ist wohl Hans, denn alles wird hier dann mit Hans betitelt! :D


Schick, oder?

Darf ich vorstellen? Hans!


Typisch Deutsch!


Auch unsere Fußballtrikots sind hier beliebt! Vor allem der Herr Ballack!

Alpine Club!



Und nen Christkindl Markt haben wir hier wohl auch im Winter! :D



Wir hatten auf jeden Fall Spaß und ich wurde immer wieder von Laura gefragt, macht ihr das in Deutschland wirklich so, lauft ihr so rum?! :D Ähm, nein!

Und noch was Lustiges. Der Besuch von Sonntagabend fragte mich doch allen Ernstes, ob meine Klamotten, die ich in dem Moment trug (Esprit-Sweatshirtjacke und eine Esprit-Jeans), denn aus Deutschland wären oder von hier, denn sowas wäre ja gar nicht so typische deutsche Kleidung, ob es das bei uns überhaupt zu kaufen gäbe. Ist doch immer wieder schön, was die Welt für eine Meinung von uns hat! :D

Zum Abschluss des Thanksgiving-Wochenendes gab es nochmal ein gutes Dinner und dann stand auch schon wieder der Alltag auf dem Programm.

Sooo, ich wünsch euch eine schöne Restwoche! J Liebste Grüße aus der Ferne!

Sonntag, 2. Oktober 2011

Purple and Gold!


Wuuuusch und da war die Woche wieder rum. Irgendwie kommt man ja gar nicht mehr hinterher, so schnell verfliegt sie immer.

Eine lange, kurze, gute, vollgestopfte, lustige Woche liegt hinter mir. Wir sind mal wieder mehrmals unserer neuen Lieblingsbeschäftigung Schwimmen nachgegangen. Ich weiß schon jetzt, dass ich das so vermissen werde, einfach mal so ein Schwimmbecken auf dem Campus zu haben. Ebenso wie den Starbucks, bei dem ich wohl schon Dauergast bin. Es ist aber auch einfach so praktisch, wenn man da mehrmals am Tag dran vorbei läuft.  In der Uni war viel los und man merkt im Unterricht, dass es so langsam auf die Midterm Exams zugeht. Auch zwei Orchester-Konzerte stehen diesen Monat an, also haben wir einiges zu tun.
Ich habe vom meinen Geigenprof erfahren, was ich denn so alles bei meinem Examen im Dezember spielen muss und für eine Sekunde ist mir die Luft weg geblieben, aber ja, wird schon zu machen sein! :) Ich lern hier eindeutig in den 4 Monaten mehr, als in den letzten zwei Jahren in Osna! Jetzt heißt es wohl üben, üben, üben, denn man mag ja auch gut bestehen! :)

Neben der Uni, dem Üben und dem Schwimmen haben wir Mädels uns es natürlich auch diese Woche gut gehen lassen. Donnerstag ging es erst einmal schön Billard spielen, ist halt einfach schon praktisch, dass wir alle Freitags frei haben und am Freitag gab es ja dann auch schon das nächste Dinner: Französisch und ich muss es sagen es war soooo lecker! Es gab Kartoffel-Gratin! Meine Familie weiß, dass ich dafür töten könnte, also war für mich der Abend sofort ein absoluter Volltreffer! :)
Lustig war, dass ich vorher andere Exchange Students im LCBO (dem einzigen Laden hier, wo man Alkohol kaufen kann) getroffen hab und die mich angeschaut haben, als wäre ich ein Marsmensch, als ich ihnen erklärt hab, dass wir wirklich und ganz echt selber kochen und nicht essen gehen. :D

Ja und gestern war dann Homecoming. Alle haben drüber gesprochen, alle sind hingegangen. Man hat gestern einfach jeden in Lila und Gold rumlaufen gesehen. Es gab glaub ich nichts, was es nicht gab. Von Lila-Haaren, über komplett geschminkte Gesichter, von goldenen Strumpfhosen über sogar mein BH hat die passende Farbe. :D

Es ist echt mal etwas total anderes gewesen und irgendwie kennen wir das so aus Europa ja gar nicht. Das eigentliche Footballspiel war eher nebensächlich bei dem ganzen, es wohl mehr darum Spaß zu haben, die Schulfarben zu tragen und einfach gemeinsam zu feiern. Also haben natürlich auch wir uns passend eingedeckt mit Tshirts und Pompons. Leider hatten wir alle nicht damit gerechnet, dass es so kalt werden würde, also musste auch noch ein dicker Lila-Pulli her, dazu noch einen Hawks für die Wange und man war perfekt ausgestattet.


Das Stadion war ausverkauft und allein für das drum herum hat es sich gelohnt zu kommen. Die Cheerleader, der Musikzug, der nicht die Nationalhymne gespielt hat, das Feuerwerk beim Einlaufen des Teams und bei gewonnen Punkten und der Glitterregen! :)







Football an sich, mhm, wie soll ich es sagen. Nachdem mich in NY schon Baseball nicht vom Hocker gerissen hat, ist Football glaub ich noch schlimmer. Meine Mama sagt immer, was findet ihr an Fußball so interessant, da Rennen 22 Männer (oder 20, wie man es nimmt) einem Ball hinterher. Mama, lass dir gesagt sein, Fußball ist interessant. Schau dir mal Football an und du weißt was ich meine. Wir müssen zugeben, wir sind nur die erste Halbzeit geblieben (wir lagen so weit in Führung, dass eh klar war, dass wir gewinnen werden!), denn wenn man für 30 Minuten Spielzeit 120 Minuten reale Zeit braucht, ist mir das eindeutig zu langatmig. Bestimmt gibt es viele Leute, die die Sportart interessant finden, ich gehöre nicht zu ihnen. Wie hat Louise immer so schön gefragt gestern: „Wieso bewegen die sich nicht?“ und Margaret hat heute ergänzt: „Entweder umarmen sie sich, stehen rum oder schmeißen sich um.“ :D Spannend muss ich sagen.

Nach dem Spiel brauchten wir dann erst einmal richtiges Amerikanisches Essen! :D Ab ging es also zu Mäcci! :D

Und nun fängt morgen auch schon die nächste Woche an, viel ist geplant, viel liegt vor uns! :) Das Oktoberfest beginnt, wir fahren in die Staaten und ein weiteres Dinner steht uns bevor!
Schickt uns doch bitte etwas von eurem tollen Wetter, denn obwohl ich mir gestern einen Sonnenbrand geholt hab, sind mir dann 8 Grad doch ein bissel zu wenig! :)

Liebste Grüße! (Achja, hier gibt es diesmal nur Videos, aber Bilder sind schon bei FB online!)