Montag, 22. August 2011

New York – Welcome on Broadway

Die ersten 5 Tage sind um und es wird Zeit für einen ersten Blogeintrag. Wir vier sind restlos begeistert von der Stadt. Für alle, die jetzt denken, wie vier, ich dachte ihr seid nur zu dritt unterwegs - Ich habe zum Abschied von Janine Remsy bekommen. Remsy ist ein kleiner Elch, der mich in meiner Zeit in Canada begleiten soll und so natürlich auch New York miterleben darf.

Donnerstag sind wir also in die USA gestartet, aber eigentlich muss man bei Mittwoch-Nacht beginnen. Sofia und ich waren so aufgedreht, dass an schlafen einfach nicht zu denken war. Unsere Mundwinkel trafen sich am Hinterkopf wieder, so groß war unser Vorfreude-Grinsen. Um 4.30 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Wir waren gespannt auf die A380, das Flugzeug, was seit letztem Jahr in aller Munde ist und wir müssen sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Es ist echt imposant und super ausgestattet. Leider konnte aber auch dieses Flugzeug nicht meine Serie stoppen, dass immer irgendwas ist, entweder vor dem Start, während des Fluges oder bei der Landung. Diesmal war es, wie auch schon beim Flug nach Mexiko, ein Problem vor dem Start. War doch am Donnerstag endlich in Deutschland ein bisschen der Sommer zurückgekehrt, so war dann auch prombt die Klimaanlage im Flieger kaputt. Gefühlte 40 Grad umgaben uns also eine gewisse Zeit, bis das Problem behoben war und wir endlich starten konnten.

Amerika – wir kommen!

Fast 8 Stunden Flug können ganz schön lang werden, aber zum Glück kann man sich in der A380 die Filme selber aussuchen und auch die Musikauswahl ist groß und breitgefächert. Nach etlichen Filmen, "leckerem" Flugzeug-Essen und unzähligen vergeblichen Einschlaf-Versuchen waren wir also irgendwann auf dem JFK-Airport gelandet. Jetzt war es also nur noch ein kleiner Schritt, bis wir endlich auf dem Broadway stehen würden – dachten wir zumindest. Leider hatten wir dabei nicht bedacht, dass die 800 Leute im Flugzeug ja auch durch die Sicherheits- und Passkontrolle müssen. Gut, also war warten angesagt – naja, so konnten wir das Schlange stehen wenigstens schon einmal für die kommenden Tage üben.

Gelandet um 13.30 Uhr waren wir dann gegen 17.00 Uhr auch endlich im Hotel. Schnell ab unter die Dusche und raus geht’s in die Stadt! Unser Hotel liegt direkt gegenüber vom Theater, in dem Billy Elliot gespielt wird und innerhalb einer Minute stehen wir mitten auf dem Times Square.  

Ich glaube zu beschreiben, wie es ist, wenn man zum ersten Mal am Times Square steht ist fast unmöglich. Diejenigen, die schon einmal hier waren, wissen was ich meine. Wir alle drei hatten das Gefühl, dass wir das alles noch nicht so ganz begreifen und standen etwas sprachlos und platt staunend dort. Den ersten Laden, den wir dann eroberten, war – wie kann es anders sein – der Disney Store. Mein Paradies! :D

Den kompletten ersten Eindruck der Stadt kann man mit einem Wort beschreiben. Reizüberflutung. Man weiß nicht, wo man zuerst hingucken, was man fotografieren, bestaunen und begreifen soll. Also haben wir erst einmal einen Streifzug über den Broadway gemacht und uns angesehen, wo denn unsere Musicals so zuhause sind.

Wir waren alle hundemüde, aber wir hatten uns vorgenommen bis 22 Uhr durchzuhalten, was dem Großteil auch gelang. Unsere ersten Streifzüge durch die Stadt brachten uns zum Central Park, wo wir den ersten Abend schön ausklingen ließen. Die böse Überraschung dieses abendlichen Central Parks - Ausflugs kam erst am nächsten Morgen. Ich wusste ja, dass mich die Mücken lieben, aber ich hatte nicht gedacht, dass sie mich so sehr lieben! Meine neuen Reisebegleiter seit dem sind also 30 wundervolle Stiche an meinen Unterschenkeln.


Freitag – Sports Day – denn auch shoppen ist eine Sportart

Unser Plan war, direkt am Anfang shoppen zu gehen, damit man nicht so viele Klamotten mitnehmen braucht. Also, erster richtiger Tag und auf geht es ins Outlet nach New Jersey. Da wir sowieso alle um 6 Uhr hellwach waren, machten wir uns auch schon zeitig auf den Weg und waren weit vor der Öffnung des Outlets vor Ort, so konnten wir schon einmal unsere Shops orten und begutachten.

4 Stunden später und um einige Tüten reicher und Geld ärmer ging es ab auf die 5th Ave, der Shopping-Tag war ja noch lange nicht beendet, immerhin mussten wir noch sehen, was Hollister und Abercrombie hier so zu bieten haben. Obwohl man hier lange nicht so anstehen muss wie in Oberhausen schafften wir an dem Tag nur noch den Hollister, denn es stand ja noch Baseball auf dem Plan. Nach noch ein paar Tüten mehr ging es also schnell ins Hotel und von dort ab nach Queens zum Citi Field, wo am Abend die Mets spielen sollten.

Schon beim Verlassen der Bahn waren wir beeindruckt. Das Stadion ist echt sehr schön und es war direkt eine tolle Atmosphäre. Wir waren ziemlich früh, also ging es erst einmal ab in den Fanshop. Sofi stand gerade an der Kasse, als auf einmal alle ihre Arbeit stehen ließen. Hand aufs Herz – die Amerikanische Hymne. So etwas ist man doch aus Deutschland gar nicht gewöhnt. Denken wir mal an die Fußballnationalmannschaft, wo  gerade mal 1/5 der Spieler überhaupt den Mund öffnet und Bratwurst und Bier im Stadion werden auch weiter verkauft, während die Hymne gesungen wird.
Das Spiel sollte nun in 20 Minuten beginnen, also suchten wir unsere Plätze und wir müssen sagen, wir könnten uns dran gewöhnen, Rolltreppen im Stadion, das ist doch mal was! :D

Pünktlich um 19.10 Uhr machte uns und den Mets leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es war den ganzen Tag heiß und schwül gewesen und nun entlud sich direkt über uns ein riesiges Gewitter. Das Spielfeld wurde mit einer großen Plane abgedeckt und wir warteten. Und warteten. Und warteten.
Ehrlich gesagt haben wir nicht geglaubt, dass das Spiel noch stattfinden würde. Aber fast 3 Stunden später als geplant liefen dann doch die Spieler auf.

Baseball ist interessant, aber definitiv nicht unsere Sportart. Wir müssen zugeben, wir kannten alle vorher die Regeln nicht und auch jetzt sind wir nicht viel schlauer geworden. Immer wenn man dachte, man hätte es verstanden, wurde es wieder unlogisch. Wir werden wohl alle nie große Baseball-Fans werden, denn abgesehen von nicht verstandenen Regeln – eins haben wir verstanden: Die beiden Mannschaften auf dem Feld waren schlecht – sehr schlecht und sie haben nicht dazu beigetragen, dass uns Baseball von nun an mehr interessiert. Der Besuch im Stadion hat sich dennoch gelohnt, allein die Atmosphäre war es wert und wir würden wohl alle drei wieder so entscheiden.


Samstag – Auf den Spuren von Sex and the City und dem Phantom

Samstag stand nun Sofis und meine „Sex an the City – Tour“ an. Sebi hat sich, aus uns unerklärlichen Gründen, ausgeklingt. :D

Wir haben uns viel unter der Tour versprochen und wurden prombt enttäuscht. Stellt euch folgendes vor: Alle die Sofi kennen wissen wie laut und schnell sie spricht. Stellt euch nun eine Person vor, die 4 Okaten höher, doppelt so laut und 3 ½ Stunden ohne Pause quasselt. Wir hatten Kopfschmerzen und viel gesehen haben wir auf der Tour leider auch nicht.

Nachdem der Vormittag so eine Enttäuschung war mussten wir das schnell wieder ausgleichen, also ab ging es zu Abercrombie. Shoppen – Klappe die Zweite.

Abends stand nun unser erstes Musical auf dem Plan. Nachdem es, seit ich denken kann, mein Lieblingsmusical und auch sonst einfach nur Kult ist, mussten wir es natürlich am Broadway sehen. 
The Phantom of the Opera.

Das Theater war wunderschön und die Show super. (Vom Raoul Darsteller mal abgesehen.) Am Anfang war ich ziemlich enttäuscht von der Christine-Darstellerin, weder stimmlich noch vom Aussehen passte sie für mich in die Rolle. Nach dem Titelsong dachte ich – okay, vielleicht hab ich es einfach zu oft von Pia gehört und bin verwöhnt, aber dann bei der Dach-Szene wurde mir klar, wieso die Dame mir stimmlich wohl nicht gefallen hat. Auf einmal hatten wir eine andere Christine, denn unsere erste war wohl stimmlich angeschlagen. Die neue Darstellerin passte nun auch vom Aussehen für mich viel besser in die Rolle und ja, ich kann sagen: Phantom ist und bleibt mein Musical No. 1. Ich liebe es einfach.

Was für uns seltsam an diesem ersten Theaterbesuch am Broadway war: Wenn man sich bis 20 Minuten vor Show-Beginn auf der Straße anstellen muss, um ins Theater zu kommen, ist das schon sehr befremdlich und auch die Atmosphäre im Foyer, wenn man es dann so nennen kann, ist anders und nicht sehr angenehm. Ich weiß von London, dass es ein Theaterbesuch am Westend nicht mit einem Theaterbesuch bei uns zu vergleichen ist, aber ich glaube sowohl manche Besucher, als auch die Betreiber scheinen ab und an zu vergessen, dass ein Theater weder ein Kino noch ein Stadion ist.

Nach der Show war dann noch der Besuch des Empire State Building geplant. Raus aus den Theaterklamotten und ab in die Stadt. Man merkte an den Menschenmassen, dass es Samstag-Abend war. Konnte man Donnerstag doch ab 22 Uhr relativ in Ruhe über den Times Square laufen, so war an dem Abend die Hölle los. Außer uns waren natürlich noch viele andere auf die Idee gekommen, sich die Stadt von oben bei Nacht anzusehen, aber da es nun doch schon ziemlich spät war und um 1 Uhr ja auch der letzte Aufzug nach oben ging, brauchten wir nur eine halbe Stunde warten, bevor wir die Fahrt nach oben antreten konnten. Der zweite Aufzug war leider total überfüllt, so dass wir uns für die letzten 6 Stockwerke für die Treppe entschieden – keine schlechte Idee, denn irgendwie müssen ja die ganzen Kalorien, die wir uns in den ersten drei Tagen schon angegessen haben, wieder abtrainiert werden.

New York von oben ist traumhaft. Wir hatten geniales Wetter und die Stadt mit ihren ganzen Lichtern sieht einfach nur bezaubernd aus. Wir nutzten die Zeit und obwohl unsere Füße uns nicht mehr mochten haben wir erst kurz vor zwei den Rückweg nach unten angetreten. 


So, das waren nun die ersten drei Tage. Gerade sind wir vom Willemijn - Konzert im Birdland Jazzclub zurück gekommen und ich habe einen Ohrwurm von "Frei und Schwerelos" auf Niederländisch, aber mehr dazu und auch zum gestrigen Tag in den nächsten Tagen! :)
Auch die passenden Bilder zu den Erzählungen folgen spätestens wenn ich in Canada bin!

5 Kommentare:

  1. Aaaaah, ich darf mir das gar nicht durchlesen, ich sterbe hier noch vor Neid :D
    Aber das mit den Theatern ist wirklich komisch, das Ambassador hatte nicht mal nen "Foyer" und hat mich bis auf den Saal auch eher an eine Kneipe erinnert :D
    Was ich nicht vergessen darf: Rent! Rent! Rent! :)
    So und nu mach ich mich auf den Weg nach Köln, da gibts auch n Hollister, also FAST so schön wie NYC *hust* :p

    *Nasenkuss* ♥

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  2. Na da schließ ich mich der Nani gleich mal an, bin auch furchtbar neidisch und bekomme ganz große Sehnsucht, wenn ich das so lese...
    Hm, vergessen wir Hamburg, lasst und einfach New York zu unserer Stadt machen! :D
    Freu mich aber ganz arg, dass dir NY so gut gefällt! Genieß die letzten Tage noch! :)

    *Nasenkuss* ♥♥♥♥

    Achja, und ganz liebe Grüße an Lena! :)

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  3. Das klingt soooooooooooooo toll! Komm mir gerade vor, als wäre ich selbst live dabei (und die Sehnsucht steigt mal wieder ins Unermessliche *gg*).

    Wünsch dir/euch noch gaaaaaaaaaaaaaaaanz viel Spaß und macht für mich noch ne Fahrt auf der Staten Island Ferry ;)

    <3 Kruimeltje

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  4. das freut mich zu lesen, dass es euch so super gefällt :)

    bin schon gespannt was ihr die nächsten Tage noch so erlebt :)

    Nach deinen erzählungen reizt mich New York ja iwie schon, wenn der Flug nur nicht wäre ;)

    Veel Liefs

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  5. oh gott steffy, ich sterbe vor neid!!
    das klingt so fabelhaft und ich mussmussmussmussMUSS unbedingt bald nach new york! glückskind du!
    pass weiter gut auf dich und lass dich nicht vom wind wegpusten! :*
    erdnusslaura

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