Dienstag, 6. Dezember 2011

Walking in a winter wonderland!


Jaaaa, wir haben mal wieder einen Hauch von Winter hier. Der Schnee kommt und geht, aber jetzt ist es mal ein wenig kälter, so dass die Flocken auch eine Weile liegen bleiben. Ich bin gespannt, wie es sich in den nächsten zwei Wochen verhalten wird. Aber wer gerne wetten möchte, ob ich pünktlich in Frankfurt lande: Sofia hat mir heute mitgeteilt, dass sie das Wettbüro eröffnet hat! :D


Schon wieder ist eine Woche rum und nun hab ich nur noch 2 kleine, kurze Wochen vor mir. Zum jetzigen Zeitpunkt in 14 Tagen sitz ich schon im Flieger, irgendwo über dem Atlantik. Wo ist bloß die Zeit alle hin?!

Letzte Woche Donnerstag war der letzte Tag in der Uni, nun hat die Prüfungszeit begonnen, die für mich ja erfreulicher Weise schon am Freitag zu Ende sein wird. J Meinen letzten Geigenunterricht hatte ich dann heute auch schon L , aber immerhin kann ich mich darauf freuen, dass das Quartett nächsten Sommer nach Deutschland kommt und Meisterkurse gibt. ;-)


Was ist in der letzten Woche so passiert?! Ganz wichtig: der Weihnachtsmarkt! Deutsch sollte er sein und ja, er hatte einen Hauch von Deutschland. Aber genauso hatte er einen Hauch von „Willkommen bei Carmen Nebel“ oder dem „Sommerfest der Volksmusik“ mit Florian Silbereisen. :D 


Am Donnerstag war die Eröffnung und da musste man natürlich gleich hin, um mal zu schauen, was es da so gab. Mit einem Kerzenzug ging es vom beleuchteten Park mit Musik zum Weihnachtsmarkt, der größtenteils drinnen stattfand. 
Das Essen war alles als „typisch“ deutsch angeschlagen, aber wie haben die anderen deutschen Mädels festgestellt, die deutsche Bratwurst war „disgusting“  und auch meine Kartoffelpuffer schmeckten nicht so wie daheim, aber naja. Wir haben uns dann erst einmal noch über deutsches Gebäck her gemacht und den anderen erklärt, was das denn jetzt alles so ist. ;-)

Der Weihnachtsmarkt draußen!
Der Weihnachtsmarkt drinnen!
Nachdem am Donnerstag wirklich nur Lieder von Stephanie Hertel und Co liefen, kamen wir dann am Samstag in den Genuss von Weihnachtsliedern auf Deutsch, wo wir dann auch alle einmal aus vollem Halse „Oh du fröhliche“ mitgesungen haben. ;-) Als die Kinder dann anfingen „Kinder stellt die Stiefel raus“ zu singen, mussten wir natürlich sofort an den heutigen Nikolaustag denken. Nach ein paar Gesprächen mit anderen Exchanges haben wir dann aber festgestellt, dass wir wohl das einzige Land sind, das den Nikolaustag feiert. Weder die anderen Europäer, noch die Canadier, Amerikaner oder Australier hatten je davon gehört. Und auch als Margaret, als ich ihr heute Morgen davon erzählte, in ihren Internationalen Kalender schaute, wurde sie nicht fündig. Das einzige was da stand war, dass gestern Sinterklaas war. Wir Deutschen sind also wohl ein komisches Völkchen.
Yammi Glühwein! :))

Trotz allem hatten wir viel Spaß gemeinsam und sowohl der Glühwein, als auch der Kakao mit Amaretto haben geschmeckt. J












Am Freitag waren wir dann noch mit ein paar Leuten beim Hockeyspiel der Frauenmannschaft von Laurier. Nachdem ich ja das Spiel der Männer durch den Besuch aus Osna verpasst hatte, haben wir uns nun dieses Spiel angesehen. Hockey ist nun also meine dritte neue Sportart, die ich hier gesehen hab und es ist wohl auch die, die mir am besten von den dreien gefällt. Die Regel kenn ich hier zwar auch nicht und sie sind mir während des Spiels auch nicht so ganz ersichtlich geworden, aber man bewegt sich, man lässt sich nicht einfach fallen und die ganze Zeit ist Aktion im Spiel. Dazu kam, dass die Mädels auch richtig gut waren, schon nach dem
ersten Drittel lagen wir mit 3:0 in Führung. Also Hockey ist nun eine Sportart, die mir ehr zusagt, jetzt fehlt mir eigentlich nur noch ein Curling-Game, dann habe ich meinen sportlichen Horizont hier um einiges erweitert! ;-) 









Sonntag war dann großer Backtag. Seit langem geplant und nun auch ausgeführt. Ich bin extra früh aufgestanden, damit ich mit meinen beiden Hagenern zusammen backen konnte und nach einigen Problemen mit Skype hat das auch ganz wunderbar funktioniert. Nicht nur gebacken, sondern auch musiziert wurde und so war es fast so wie im letzten Jahr. ;-)
Zum Adventskaffee wurden dann auch gleich Laura und Louise eingeladen und sie waren begeistert von den „german cookies“ und konnten gar nicht genug bekommen. J



Gestern war dann noch eine Weihnachts-Termabschluss-Veranstaltung in der Musikfakultät, bei der wir wirklich Tränen gelacht haben. Nachdem verschiedenen Musikgruppen etwas aufgeführt haben, wurde ein Weihnachtssketch aufgeführt, in denen einige Professoren, darunter auch meine Geschichtsprof,  sehr durch den Kakao gezogen wurden. Einfach köstlich. Ich finde sowas sollten wir in Osna auch einführen! :D


Morgen steht dann die offizielle Verabschiedung vom International Office an. Was die alles hier für uns organisiert haben, ist wirklich bewundernswert und wenn man so von anderen Unis hört, wohl auch einmalig. J Wir hatten die Aufgabe alle ein kleines Video zudrehen, wo wir uns bei ihnen bedanken und hier könnt ihr Lauras, Louises und mein Video sehen! J


Ich kann nicht versprechen, wann ich mich das nächste Mal melde, denn ab Samstag hab ich ja Besuch! :))) Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und da, wo der Schnee in Deutschland nun auch angekommen ist, genießt ihn! J

Montag, 28. November 2011

Advent, Advent ein Lichtlein brennt…



…ja, da ist sie schon, die schöne Adventszeit. Man ging das dieses Jahr wieder schnell. War nicht gestern erst Weihnachten! :D Gut, ich kling schon wie eine alte Oma, die erzählt, wie schnell doch die Zeit vergeht, aber naja, ist doch so!

Wieder ist eine Woche rum und ich überlege, was ich euch erzählen kann.

Wir hatten Intensivwoche vom Orchester, aber irgendwie war die gar nicht so intensiv. ;-) Normalerweise stehen da jeden Tag ellenlange Proben an, aber da ich, wie viele nur am ersten Teil des Konzertes beteiligt war, schrumpften die Probentermine auf ein paar zusammen,  die einem aber trotzdem lang vorkamen. Wenn wir dann endlich fertig waren, musste wir natürlich jedes Mal den Armen, die noch weiter proben mussten, unter die Nasen reiben: „Wir gehen jetzt nach Hause!“ :D Jaja, ein gemeines Pack sind wir. ;-)


Was gab es noch außer Proben? Shoppingversuche! Unser Bücherladen wurde 20 und so war alles reduziert, also musste noch einmal richtig geshoppt werden. Ein Paradies ist das, ich bin dafür so etwas an deutschen Universitäten auch einzuführen! Was es da alles für wundervolle Dinge gibt.
Auch in der Mall war ich - ich habe den Versuch gestartet restliche Weihnachtsgeschenke zu finden, aber leider scheint die canadische Geschenkphilosophie nicht so ganz zu meinen Vorstellungen zu passen, da muss ich wohl in NY noch einmal auf die Suche gehen.

Freitag war ich mit Margaret bei einem Konzert, mir wurde „The bumble bee“ auf der Blockflöte versprochen. Diese Vorstellung fand ich äußerst interessant, aber leider war der Applaus, nach dem Hauptstück nicht lang genug, dass es keine Zugabe gab. Naja, das Konzert war auch so ganz schön. ;-)

Samstag stand dann also unser schönes NUMUS-Konzert an. Wir haben uns gefragt, wie viele Leute nun wirklich kommen würden, um sich das anzuhören, aber zu unserer Verwunderung, der Saal war voll und zu unserer noch größeren Verwunderung, die Leute waren begeistert und das sogar nach dem ersten Teil. Das erste Stück hier „Polaris – Symphonie in C-dur“ – schade, dass keiner außer den 2. Geigen in C-Dur gespielt hat, aber trotzdem hatte das Stück irgendwas.  Wie ich erst im Konzert erfahren hab, hat das Stück unser Klarinettist komponiert – Hut ab! Dafür war es echt genial! 

Die beiden Stücke danach sind genau so wenig erwähnenswert, wie ihre Komponisten. Eine Solokonzert für Bassklarinette, in dem jeder in dem Orchester mehr spielt als die Klarinette ist halt schon irgendwie unlogisch und der werte letzte Komponist muss irgendwen im Publikum bestochen haben, denn es wurde ‚Bravo‘ gerufen. ;-)

Wir waren also alle froh, als die Pause gekommen war, auch wenn das hieß, mein letztes Konzert mit dem WLU war zu Ende, aber immerhin konnte ich mich noch auf einen schöneren zweiten Teil freuen, denn schlimmer konnte es nicht mehr werden.




Die beiden nächsten Stücke waren auch wirklich besser und vor allem das Zweite, Avro Pärts Konzert für zwei Violinen und Streichorchester, war echt genial. Gespielt wurde es von unseren beiden Geigenprofs und ich kann nur sagen: Wow! Das Stück ist genial und die beiden wissen, wie man Geige spielt. :) Da hat sich der Abend also doch noch gelohnt.




Gestern haben wir dann den ersten Advent mit leckeren Bratäpfeln zelebriert und dann war die Woche auch schon wieder vorbei.

Nun warte ich gespannt auf die Eröffnung des Christkindl-Marktes am Donnerstag und beschäftige mich derweil weiter mit meinen Liebhabern. 

Trinkt alle einen Glühwein für mich mit auf den wunderschönen Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland, ich werde am Donnerstag bei meinem ersten für dieses Jahr an euch denken! 

Dienstag, 22. November 2011

Darf ich vorstellen meine momentanen Liebhaber...


…die Herren Flesch, Bach, Beethoven und Mendelssohn. J Ich glaube zurzeit bekommt mich kaum einer häufiger zu Gesicht. ;-)

Montag hab ich eine Horror-Orchesterprobe ertragen (bis jetzt hab ich mich immer über die Leute lustig gemacht, die im Orchester Oropax tragen, nun gehöre ich selber dazu. Mein erster Weg nach der Probe führte zum Drogeriemarkt diese Dinger kaufen. :D), Dienstag hab ich eine Masterclass gespielt, Mittwoch hatte ich mit den besten Geigenunterricht seit Monaten und wieder eine Orchesterprobe diesmal MIT Oropax. Von da an gehörte das Wochenende mir und meinen vier wundervollen Liebhabern. ;-)
Unterbrochen wurden wir nur von Lunch- und Dinnereinladungen, einer Santa-Claus-Parade und dem Planen unseres letzten Abenteuers auf dieser Seite der Welt! ;-)

Freitag-Abend gab es unseren Chinesischen Abend. Vicky lud ein und hat uns zusammen mit einer anderen chinesischen Freundin bekocht. Die Namen der ganzen exotischen Speisen konnte ich mir nicht merken, aber es war seeeehr lecker und von mir aus könnten wir jeden verbleibenden Freitag bei Vicky zum Essen aufschlagen.



Auf dem Bild seht ihr mein „Mach dieses Buch fertig“, welches ich von Mareike zum Abschied bekommen haben und mit dem wir an dem Abend sichtlich viel Spaß hatten. ;-)



Samstagmorgen stand die Santa-Claus-Parade an. Hatten wir Donnerstag noch Minus-Grade und Schnee, wodurch die Weihnachtsbeleuchtung und die Musik auch irgendwie ins Gesamtbild passten, so kam pünktlich zur Parade wieder die Sonne raus und das Thermometer kletterte wieder auf 10 Grad Plus. Es war etwas belustigend, dass einem am 19.11 bei strahlendem Sonnenschein um die 100 Leute „Merry Christmas“ wünschten und alle mit Nikolausmützen rumliefen, aber wieso nicht mal etwas anderes. ;-)

Rudolf mit der roten Nase :D
Frosty, the snowman!

Die Parade ähnelte stark der Thanksgiving-Parade, nur dass natürlich alles auf weihnachtlich getrimmt war. Ich glaub man freut sich hier, wenn aus allem ein Großereignis machen kann. J Nachdem sich Laura nicht so wohl fühlte verließen wir die Parade auch etwas vorzeitig, sehr zu Freude meiner „Dates“. :D

Mr Peanut! :D





Am Abend wurde dann fleißig New York geplant, denn am 14.12 geht es noch einmal in die Stadt, die niemals schläft. Karten für die MET haben wir ja schon etwas länger, aber nun besitzen wir auch Bustickets und ein Hostel. Gemeinsam mit Irena (Jaaaaa, ich bekomm noch mehr Besuch. Okay, eigentlich besucht sie ihre Gastfamilie, aber man kann sich das ja einbilden :-P) haben wir als über Skype unsere vier Tage in NY geplant. Es steht wieder einiges auf dem Programm und ganz oben: Dezemberlieder im Central Park hören, am besten noch, wenn es schneit! :D

Die neue Woche hat nun schon begonnen. Es steht mal wieder eine Intensiv-Orchesterwoche an, denn am Samstag haben wir das letzte Konzert für diesen Term. Heute hatten wir natürlich wieder Probe und das sogar ohne Oropax, denn das schreckliche Stück wird erst am Donnerstag wieder geprobt, da hatte wohl jemand Erbarmen mit unseren Ohren. Ich bitte Laura am Samstag das Stück aufzunehmen, damit ihr auch was davon habt! ;-)

Ich wünsche noch eine schöne Woche! Achja, genau in einem Monat lieg ich schon wieder in meinem eigenen Bettchen in Remscheid. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht!

Montag, 14. November 2011

Ik ben verliefd...

...nein, und "ihr" Name ist nicht Constance, sondern Montreal! :) Aber fangen wir vorne an. J (für alle die sich fragen, was ich da grade rede, man sollte beim Blog schreiben, keine 3 Musketiere auf Holländisch hören :D) 

Es war mal wieder eine aufregende und spannende Woche. Nachdem wir am Wochenende ja schon ausgiebig Halloween gefeiert haben, musste natürlich auch am wirklichen Halloween-Tag etwas Halloween-mäßiges gemacht werden. Also haben wir uns Kürbisse besorgt und los ging es mit dem ‚Pumkin Curving‘.
Ich hatte ja damit gerechnet, dass viele Kinder vor der Tür stehen würden, aber es hielt sich in Grenzen, da ist bei uns St. Martin dann schon mehr los. Nebenbei gesagt, St. Martin find ich auch immer noch sinnvoller als Halloween, immerhin machen die Kinder wenigstens etwas, wofür sie dann mit den Süßigkeiten „belohnt“ werden.

Die restliche Woche bestand aus Warten auf Donnerstagabend. J

Der Abend kam dann doch schneller als erwartet und schon saßen wir im Bus nach Toronto. Montreal liegt ja leider nicht um die Ecke und so standen uns Stunden über Stunden im Bus bevor. Da die Greyhound-Busse nach Toronto fahrplantechnisch nicht mit denen nach Montreal über ein kamen, waren wir schon ein paar Stunden zu früh in Toronto. Da wir den Mäcci ja noch von unserem letzten nächtlichen Besuch in Toronto kannten, ging es also auch gleich dahin, um, unteranderem, in Lauras Geburtstag rein zu feiern. Mit Kindersekt (man darf ja auf offener ‚Straße‘ hier keinen Alkohol konsumieren), Seifenblasen und ganz vielen Cupcakes wurde also der Beginn dieses Tages gefeiert, bevor es wieder ab in den Bus ging. Die wirkliche Fahrt konnte beginnen.

Oder auch nicht.

Unsere Tickets hatten wir schon eine Woche vorher gekauft, es konnte also nicht schief gehen, dachten wir zu mindestens. Wir kamen am Busbahnhof an und sahen eine Schlange, wie wir noch nie eine gesehen hatten. Wir dachten glaub ich in dem Moment alle drei das gleiche; die ganzen Menschen passen nie im Leben alle in den einen Bus. Recht hatten wir. Der Bus fuhr weg und wir standen immer noch in Toronto, mittlerweile war es kurz vor zwei in der Nacht.

Die Menschen dort telefonierten rum und irgendwann kam dann ein zweiter Bus, der sah zwar nicht besonders neu aus, aber immerhin: es war ein Bus. Er fuhr uns leider auch nicht direkt nach Montreal, aber wir sollten um 6 in Ottawa sein und von dort sollte es mit einem anderen Bus weitergehen, das war ja schon einmal was.

Wie ein Wunder (ich rechne ja inzwischen mit nichts gutem mehr, wenn ich verreise :D), ging auch alles glatt und um kurz nach 8 waren wir in Montreal. Unser Hotel war erst ab 14 Uhr bezugsbereit, also ging es los die Stadt erkunden. Wir liefen ohne Plan drauf los und ich habe mich direkt in die Stadt verliebt. Ohne es zu wissen, sind wir direkt in der Altstadt gelandet, die einfach wunderschön ist. Es ist alles klein, schnuckelig, gemütlich und schön gebaut. An jeder Ecke ein nette Cafe oder Restaurant und tausend kleine Lädchen und Geschäfte. Zwischendrin dann immer mal wieder Kirchen, wie „Notre Dame“.

Und ja, mich haben jetzt schon mehrere gefragt, die Kirche heißt wirklich so. Das ist wohl etwas „besonderes“ in Montreal oder in ganz   Quebec. Während Ontario sehr amerikanisch ist, hat Quebec einfach den Hauch von Europa und so ist alles irgendwie französisch oder einfach allgemein europäisch angelegt. Aber genau das macht für den Charme von Montreal aus. Wenn man durch die Altstadt schlendert hat man das Gefühl in einer geschichtsträchtigen Stadt Europas zu sein, wie in Wien, Paris oder Rom. Wenn man aber durch die Einkaufsstraßen und das Bankenviertel läuft, dann fühlt man sich wie in den Staaten. Genau diese beiden Seiten und dazu noch der Hafen und das Wasser machen Montreal einfach zu einer Stadt, in der ich mich sofort wohl gefühlt habe und wo ich auf jeden Fall noch einmal hin muss.
Ich habe die beiden Tage dort sehr genossen und wir haben versucht so viel wie möglich mitzunehmen. Während der Freitag mit Altstadtbesichtigung, zum Teil aus einer Kutsche heraus, und Shoppingstraße ablaufen ausgefüllt war, ging es am Samstag erst einmal in die Olympia-Stadt. Ungefähr 5km von der Innenstadt entfernt steht das große Olympiastadion mit Aussichtsturm und einigen anderen Attraktionen. Vom Turm kann man bei gutem Wetter, welches wir ja hatten, es war sehr kalt, aber einfach wunderbar klar und sonnig, bis zu 80 km weit sehen. Der Ausblick war traumhaft und wir haben es nicht bereut, dorthin gelaufen zu sein. Auch allgemein der ganze Komplex war es wert angesehen zu werden und wir waren noch im Biodome, wo wir einmal alle Klimazonen Canadas mit ihren Tieren und Pflanzen durchlaufen sind. So gesehen eine  Rundreise durch ganz Canada im Schnelldurchlauf.

Am späten Nachmittag ging es dann noch einmal ab in die Stadt, wir wollten uns noch auf die Suche nach dem Petersdom machen und auch die Untergrundstadt wollte noch gesehen werden. Weil ich jetzt schon wieder auf den Kommentar von irgendwem warte: „Wie der Petersdom ist doch in Rom.“ :D Ja, das ist er natürlich und wir haben nicht mal eben einen Abstecher nach Italien gemacht, aber in Montreal steht eine Kirche, die dem Petersdom nachgebaut wurde und die einfach nur wunderschön ist, von innen und von außen. Wunderschön war die Untergrundcity leider nicht, weswegen wir dann auch schnell wieder den Weg in die Altstadt einschlugen um uns ein gemütliches Restaurant fürs Abendessen zu suchen.

Gesucht haben wir etwas länger, denn alles war voll, aber im Endeffekt doch etwas Schönes gefunden, sogar mit toller Live-Klaviermusik. Da kamen bei mir ja gleich wieder Erinnerungen an Paris auf, wo Steffie und ich jeden Abend in unserem Restaurant saßen und die Klaviermusik direkt am Notre Dame genossen haben. Und auch hier saßen wir wieder in Reichweite vom Notre Dame, also passte irgendwie alles. J
Früh am nächsten Morgen, der Wecker ging um 5 Uhr, ging es dann wieder auf den Heimweg. Zwischenstopp wollten wir in Ottawa machen. Es ist die Hauptstadt von Canada und da muss man natürlich auch einmal hin, wenn man schon „in der Nähe“ wohnt.

Margret hat mir vorher erklärt, wie wir vom Busbahnhof zu den Regierungsgebäuden kommen und so konnte es auch direkt los gehen. Hier muss ich sagen, Ottawa hat viel mehr hässliche Seiten als Montreal (oder wir haben sie dort einfach nicht gefunden :D), aber ist trotzdem auch eine sehr schöne Stadt. Die ganzen Regierungsgebäude sind wunderschön und sehen alle wie Schlösser aus. Auch hier wurde wieder kräftig in Europa abgeschaut, wie man denn schöne Gebäude baut. ;-) Direkt neben dem Parlament, steht ein Hotel, das Chateau Laurier, das z.B. meiner Meinung nach eine große Ähnlichkeit mit Schloss Neuschwanstein hat. ;-)

Rund um die Parlamentsgebäude stehen Skulpturen von der Queen, vielen anderen wichtigen Leuten und allen ehemaligen Premierministern. Da mussten wir dann natürlich direkt auf die Suche nach Wilfried Laurier gehen, um mit dem werten Herrn ein Fotoshooting zu veranstalten. Gut, dass Laura auch ihren WLU-Pulli mithatte, so konnten wir auf den Fotos auch festhalten, dass wir Studenten „seiner“ Uni sind.
Den Nachmittag haben wir dann an der längsten Eisbahn der Welt verbracht. J Durch Ottawa verlaufen ein Fluss und ein Kanal. Der Kanal führt nicht viel Wasser, so dass er von Dezember bis April vollständig zugefroren ist und als Eisbahn genutzt wird. Viele Schüler, aber auch Geschäftsleute benutzen die Eisbahn als Verkehrsstraße in die Schule und zur Arbeit. Anstatt in den Bus springt man in der Jahreszeit eben aufs Eis und fährt so zur Arbeit. So hat man das Workout für den Tag auch schon direkt erledigt. :D Bei uns war leider noch nichts zugefroren, aber wir haben einen schönen Spaziergang gemacht, denn rund um den Kanal sind wunderschöne Parks angelegt und die herbstlichen Bäume Canadas kann man sich stundenlang ansehen, so wunderschön sind sie.

Um 16 Uhr haben wir dann wieder den Heimweg, zuerst nach Toronto und dann nach Waterloo angetreten. Ein anstrengendes Wochenende, was sich aber auf jeden Fall sehr gelohnt hat und wir hatten einfach nur traumhaftes Wetter für diesen Ausflug.

Fotos von diesem Ausflug sind ja schon etwas länger bei FB zu bewundern, deswegen diesmal hier keine. :) 

Den Montag und Dienstag habe ich damit verbracht mich wieder zu erholen, man ist ja schließlich nicht mehr die Jüngste! :D Mittwoch sollten dann ein paar Leutchen aus der Heimat hier eintreffen. ‚Erwartet‘ hatte ich zwei, angekommen sind auch zwei, wenn auch nicht genau die, die ich erwartet hatte. ;-) Eigentlich waren sowohl mein Geigenlehrer, wie auch ein Klavierlehrer aus Osna angekündigt, Hauko blieb aber zu Hause, dafür war Olga mit dabei.

Da Olga überlegt in den nächsten Semestern auch hier her zu kommen, habe ich hier also die Gegend gezeigt und ihr davon vorgeschämt, wie toll es ist, hier zu studieren. ;-) Es ging zweimal schön und groß essen und ich habe wieder ein paar neue Leute kennengelernt. Unteranderem eine Studentin, die ab März bei uns in Osna studieren wird und den Leiter vom Internationen Büro hier, der uns Donnerstagabend zum Essen eingeladen hat.

Carly, die Studentin, die ab März in Osna studieren wird, meinte abends beim Abschied: „Es soll heute Nacht oder morgen früh schneien.“ Da wurde Steffy natürlich gleich wieder hellhörig. :D Da bin ich also ab nach Hause, aber aus meinem Kellerfenster kann ich ja nicht sehen, ob es schneit, also bin ich alle fünf Minuten wieder nach oben und hab aus dem Fenster gesehen. Wie heißt es doch so schöne bei Rolf Zukowski „Winterkinder können stundenlang am Fenstern stehen und von früh bis spät, hinauf zum Himmel sehen.“ :D Ja, ich bin wohl ein Winterkind. Aber naja, der Schnee kam nicht, also ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen kam ich zum Frühstück nach oben und Margaret, die inzwischen weiß, wie verrückt ich nach Schnee bin, meinte: „Schau mal auf meinem Auto.“ Und jaaaa, da lag wirklich schnell. :))) Die Freude war groß. Ich habe also meinen Tag in die Küche verlegt, denn ich musste gespannt beobachten, ob da noch einmal Schnee kommen würde. Und wirklich, immer wieder kamen dicke, weiße Flocken vom Himmel.

Da ich vor hatte an dem Tag, es war ja immerhin St. Martin, Weckmänner zu backen und meine Mädels hier mit der deutschen Kultur vertraut zu machen, habe ich das gleich mal noch auf ein paar Plätzchen ausgeweitet und den Tag zum „Backtag“ erklärt. :D
Sowohl Plätzchen, wie auch Weckmänner haben allen geschmeckt, nur unsere „Kultur“ verstehen sie alle nicht. 

Während hier am 11.11 Remembrance Day ist, würden wir ja nur feiern. ;-) Gut, ich haben versucht neben St.Martin ihnen auch noch den Beginn von Karneval zu erklären, das war wohl zu viel des Guten. Auf jeden Fall waren sie sich im Endeffekt alle einig, wir Deutschen wären komisch. Erstens könnten die Kinder doch auch Halloween ihre Süßigkeiten bekommen, Laterne könnte man den ganzen Herbst stehen haben und ein Fest, was erst im Frühjahr ist, bräuchte man doch noch nicht am 11.11 feiern. :D

Das restliche Wochenende haben meine Geige und ich größtenteils zusammen verbracht. Gestern war hier ein „Musik Marathon“, wo 24 Stunden lang am Stück in einer Kirche musiziert wurde und wo ich auch gespielt habe und sonst habe ich geübt, da ich am Dienstag in der Masterclass mein besten Versuchen  muss. Sind wir doch mal gespannt :D.

Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr habt den 11.11.11 alle gut überstanden, egal, ob ihr jetzt Karneval, St. Martin, Sonnies Geburtstag (:-***) oder sonst was gefeiert habt.
Bis zur nächsten Woche, ich schick euch ein paar Schneeflocken und liebe Grüße!

Montag, 31. Oktober 2011

Beim Schlafengehen!


Nun der Tag mich müd gemacht,
Soll mein sehnliches Verlangen
Freundlich die gestirnte Nacht
Wie ein müdes Kind empfangen.

Hände lass von allem Tun,
Stirn vergiss du alles Denken,
Alle meine Sinne nun
Wollen sich in Schlummer senken.

Und die Seele unbewacht
Will in freien Flügen schweben,
Um im Zauberkreis der Nacht
Tief und tausendfach zu leben
(Hermann Hesse)

Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ für Gedichte, aber das muss ich euch dann jetzt doch mal mit auf den Weg geben. Das ist der Text von einem Lied von Strauß, welches wir heute im Konzert gespielt haben. Das Lied ist einfach nur wunderschön, aber hört selber! J


Das Wochenende war sehr schön. Unsere Konzerte sind super gelaufen, alle waren und sind begeistert. Gerade Freitagabend war ein voller Erfolg. Auch wenn die Proben manchmal ein wenig zäh waren, der Abend und die Chance mit einer so tollen Sängerin zwei Mal auf der Bühne zu stehen, hat für alles entschuldigt. Ich glaube, es gibt im Orchester niemanden, der sich nicht in Jane verliebt hat. Zitat meiner Pultnachbarin: „She’s so beautiful. So beautiful. Oh, did I say, she’s so beautiful. She’s beautiful and she CAN sing. She’s amazing; I want to be like her. I want to listen every time to her “Queen of the night.” Das ging ungefähr 10 Minuten so und diverse andere Orchestermitglieder haben mitgemacht. :D






Jetzt haben wir eine Woche Pause und dann geht es weiter mit dem neuen Programm fürs Konzert Ende November. Ich bin gespannt! J

Gestern Abend waren wir dann auch noch, wie es sich gehört, Halloween feiern, nachdem ich ja Freitagabend nicht mitkonnte, auf Grund des Konzerts.

Ich bin halt ein Engel! :D







Wir waren auf einer sehr lustigen Party und ich habe einiges gelernt. Zuerst habe ich  gelernt, wie man Bier-Ping-Pong spielt und gemerkt, dass ich darin genauso schlecht bin, wie im normalen Tischtennis. :D Die zweite Sache ist aber die viel wichtigere: Wenn du mit Leuten weggehst und möchtest, dass auch alle wieder heile daheim ankommen, lass dir bitte von ihnen im noch nüchternen Zustand Adresse und Zimmercode nennen, ansonsten könnte das eine Nächte füllende Aufgabe werden. :D Wir haben also gestern nach der Party drei stundenlang versucht mit drei Leute eine Freundin nach Hause zu bringen, was sich als sehr schwierig herausstellte, wenn man keine Adresse kennt und man dann schließlich vor einem Haus steht, aber die Person einem nicht einmal sagen kann, ob sie denn da jetzt auch wirklich wohnt. :D

Wir haben also schließlich Haus und Wohnung gefunden und standen dann aber leider vor dem nächsten Problem. Modern, wie die Welt ist, gab es natürlich keinen Schlüssel zum Zimmer, nein, man muss einen Code eingeben. Gut, dass es ja nur gefühlte eine Millionen Möglichkeiten gibt und ich weiß bis jetzt noch nicht, wie wir es geschafft haben, den richtigen Code irgendwann zu entdecken. Die Zahlenkombi werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. :D

So sahen wir dann aus, als wir nachts irgendwann selber den Heimweg angetreten haben! ;-) *bibber bibber* Kalt war es draußen!

Das war auf jeden Fall ein Halloween, was ich nicht so schnell vergessen werde. Achja, die dritte Sache, die ich gelernt hab, wenn man auf offener Straße mitten in der Nacht, ‚das Schloss‘ aus Les Miserable singt, um eine Freundin zu beruhigen, wird man von unbekannte Leuten umarmt und man darf sich anhören, wie süß man ist! :D

So, ich sags dann jetzt mit Herman Hesse: ‚Alle meine Sinne nun wollen sich in Schlummer senken.‘
Gute Nacht! J

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen…


Nachdem mich Liza ja darauf hingewiesen hat, dass ich meine Pflicht vernachlässigt habe und euch eine Woche keine Blog geliefert habe, versuche ich das nun mal nachzuholen und am Ende des Wochenendes, nur noch die neuen Sachen nach zutragen. J

Ich muss ehrlich gestehen, ich fühle mich grad wie eine alte Oma, denn mir will nicht genau einfallen, was ich in den letzten 1 ½ Wochen so getrieben hab, also kram ich nun erst einmal meinen Kalender hervor, gut, dass ich immer so schön Protokoll führe.

Es ist kalt hier, aber ich glaube, das habe ich schon ein paar Mal hier oder auf Facebook erwähnt. Wir warten alle sehnsüchtig auf den ersten Schnee und passend dazu, haben Laura und ich letztens Wochenende auch wieder eine „Internationale Bewegung“ gestartet. Nachdem wir ja erst das Essen der anderen kennengelernt haben, haben wir uns nun Weihnachts- und Winterlieder auf Französisch bzw. Deutsch beigebracht. Laura kann nun perfekt „Es schneit…“ (passend zu unserem Wunsch :D) und ich „Petit Papa Noel“ singen.

Achja, für diejenigen, die nicht so „Opern-fest“ sind, sollte ich vielleicht meinen Titel des heutigen Blogs erklären. Da wir die ganze Woche nichts anderes machen, als für unsere Konzerte am Wochenende zu Proben und das  ganze eine „Opera-Gala“ ist, werden wie der Name schon sagt, Auszüge aus Opern gespielt und gesungen. Wir haben eine Solistin, die vor Jahren hier ihren Abschluss gemacht hat und nun ein gefeierter Opernstar ist, der auf dem besten Bühnen, wie der Scala in Mailand und der MET in NY auftritt. Sie ist wirklich amazing! Sing die Königin der Nacht mit einer Leichtigkeit, die bewundernswert ist und seitdem sie es heute in der Probe gesungen hat, bekomme ich es nicht mehr aus dem Kopf und singe es die ganze Zeit vor mich hin, natürlich drei Oktaven tiefer. :D Meine Pultnachbarin dann heute: „Please translate „Die Hölle Rache kocht in meinem Herzen.“ Ich hab’s ihr übersetzt und sie meinte nur: „The Germans are crazy.“ Danke! :D Das kann ich nur zurück geben.

Eine kleine Kostprobe! Leider ohne Bild, aber ich konnte nicht filmen, während ich mit auf der Bühne saß! :) 

Solange wir nur verrückt sind, weil die Canadier unsere Operntexte nicht verstehen, ist mir das Recht. Was ich hingegen nicht verstehe und weswegen ich die Menschen hier wirklich für verrückt erkläre ist, wie man bitte bei 2 Grad Außentemperatur in Flip Flops oder Ballerinas und mit dreiviertel Hose vor die Tür gehen kann?! Ich habe heute nicht nur ein Mädel gesehen, dass so rumgelaufen ist, sondern bestimmt 10. Dazu trägt man natürlich eine dicke Winterjacke und Schal und Mütze, damit man auch nicht krank wird. „These guys are crazy!“

Aber zurück zu meinem Kalender. Also viel steht da leider auch nicht drin, außer „Orchestra“, „Beethoven-Rehearsal“ und „Masterclass“.

Letzte Woche hat mich Margaret mit zur Dress-Rehearsal von ihrem Orchester genommen, das sie Vivaldi  Violinkonzert gespielt haben. War echt schön und als es uns irgendwann langweilig wurde, da der liebe Dirigent meinte aus einer Durchlaufprobe eine Intensivprobe zu machen, haben wir dann die neue „Deutsche Bäckerei“ ausprobiert, die gegenüber aufgemacht hat. Sie wird wirklich von Deutschen betrieben, die vor 4 Monaten nach Canada gezogen sind und all ihre Ware kommt aus Deutschland und wird hier nur noch aufgebacken. Ich sollte also für Margaret und mich etwas typisch Deutsches bestellen zum Kaffee, gut, dass sie als einzige „Süßwaren“ Käsekuchen und Donuts hatten. Also wirklich so richtig typisch Deutsch! :D

Das letzte Wochenende bestand dann aus einem „Pancake-Abend“ (wir hatten ja auch schon viel zu lange keine mehr), einem Kinobesuch, einem Tag in der Mall (shoppen waren wir ja auch viel zu lange nicht mehr :D) und All-you-can-eat-Sushi!

So, ich hab mich gerade zum wiederholten Male an diesem Abend wieder kurz nach oben geschlichen um aus dem Fenster zuschauen, immerhin hat Maddie heute in der Probe steif und fest behauptet, es würde heute Abend schneien, aber bis jetzt ist leider nichts zu sehen. Ich glaub, dann werd ich jetzt wohl auch schlafen gehen und entweder hab ich dann den ersten Schnee verpasst oder er wartet auf mich und kommt erst morgen oder in den nächsten Tagen! J

Ich wünsch euch also allen ein schönes Wochenende, genießt es,  vor allem, wenn es ein langes Wochenende sein sollte, denn ihr habt ja einen Feiertag am Dienstag! Ich werde dann am Sonntag oder Montag von den Konzerten und von Halloween berichten, was hier eine ganz große Sache ist! :)))

Montag, 17. Oktober 2011

Bis 16 zählen ist schon schwer…


Diesmal nur ein ganz kurzer Eintrag, denn es gibt nicht viel zu berichten. Das Wochenende habe ich mal dazu genutzt, das zu machen, wofür ich ja eigentlich hier bin: Geige spielen! :D Dabei hab ich dann auch mal wieder festgestellt, dass ich nicht gleichzeitig spielen und zählen kann, wobei die meisten Einheiten gehen noch, aber 16, das klappt einfach nicht. ;-)

Ansonsten ist es hier echt kalt und laut wetter.com soll am Mittwoch auch der erste Schneeregen kommen, ich bin gespannt. Den inneren Schweinehund zu überwinden und schwimmen zu gehen ist schwer, aber bis jetzt haben wir es noch immer geschafft, mal gucken, wie es aussieht, wenn dann wirklich der Schnee da ist. J



Achja, ich war auch nochmal beim Oktoberfest gucken und hab mich wieder kaputt gelacht! :) Es gibt einen Laden hier mit Souvenirs zum Oktoberfest, wo man "typische" deutsche Sachen kaufen. Unter anderem hab ich gelernt, dass es bei uns ja nur Sauerkraut zu essen gibt und Bayrische Musik mit Englischen Texten, das ist auch einfach der Hammer! :D 






Nächste Woche stehen bei allen die Midterm-Exams an und ich bin so froh, dass ich das nicht machen muss, wobei ich in einem Fach wohl mal aus Spaß mitschreiben werden. ;-) Es ist echt viel zu lernen, da war es doch eine kluge Idee von mir, die ganzen Prüfungen schon in Deutschland zu machen. J Heute sind auch die Termine für die Final-Exams heraus gekommen und auch da hat sich wieder gezeigt, dass es ein weiser Entschluss war alle Prüfungen in Osna zumachen, denn eins meiner Fächer hat die Prüfung an dem Tag, wo Katrin hier ankommt und ein anderes an dem Tag, wo ich schon wieder heim fliege. ;-) Jetzt würde mich dann nur noch interessieren, wann ich denn meine Geigenprüfung im Dezember hab, aber ich denke, das werd ich erst erfahren, wenn mein Prof wieder aus China da ist.

Die nächste Woche wird also für mich sehr „ruhig“, da mein Prof nicht da ist und Donnerstag meine Kurse ausfallen, wenn alle ihr Prüfung schreiben. Dafür ist fürs Wochenende schon wieder einiges geplant und die darauffolgende Woche wird auch anstrengend, da die Endproben für unsere Orchesterkonzerte anstehen. J

Liebe Grüße an euch alle und bis zur nächsten Woche! ;-) 

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Happy Thanksgiving! Happy Oktoberfest!


Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann die Woche kommen wird, wo es nicht, wie gewohnt Samstag oder Sonntag meinen Blog geben wird. Und tadaaa, später als erwartet, ist sie da. Irgendwie war ich von dem Wochenende so erledigt, dass ich keine richtige Lust hatte mich hinzusetzen und was zu schreiben und dabei gibt es doch wieder einiges zu berichten. :)

Wir hatten ein langes Wochenende, sowas nimmt man doch immer mit Begeisterung. Aber ich fang mal am Anfang der Woche an. *denk*

Montag war ich im Kino. Ich habe lange überlegt, ob ich es machen soll oder nicht, aber im Endeffekt bin ich sehr froh, dass ich gegangen bin. 25 Jahre Phantom der Oper, das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich liebe das Musical und ich muss leider sagen, dass ich für die 20 Dollar im Kino mehr geboten bekommen hab, wie für die 120 Dollar am Broadway. Die Show war um Längen besser, auch wenn sie natürlich nicht live war. Seit Montag hab ich also wieder Dauerohrwürmer und laufe „Nein, jetzt gibt es kein Zurück“ singend durch die Gegend. Sehr zur Freude, all meiner Mitmenschen. :D Gut, dass Margaret sich schon dran gewöhnt hat und inzwischen ein Teil der Lieder, die ich immer summe oder singe, auch schon vor sich her summt! :D

Unser Wochenende fing wie immer donnerstags abends an und da an diesem Tag das Thanksgiving Dinner für uns Exchange Students angesetzt war, war ich mal so frei und bin den Stimmproben fürs Orchester fern geblieben. ;-)

Ich glaub das ganze Wochenende kann man mit 5 Worten beschreiben: Spaß haben, Essen, Geld ausgeben! :D

So viel gegessen, wie am letzen Wochenende hab ich wirklich schon lange nicht mehr. Das ist ja fast wie Weihnachten. Donnerstag war also das Thanksgiving-Essen, schön traditionell mit Turkey und Pumkin Pie. Yammi, war das lecker. Und wir durften auch noch etwas mit nach Hause nehmen. ;-) Nach einer Runde im Park ging es dann auch noch Cocktails trinken im Uni-Pub. Passend zu den Schulfarben mussten wir natürlich einen „Deep Purple“ trinken, der auch wirklich sehr lecker war!

Freitag hat Louise für Laura und mich gekocht. Dänisches Dinner! Auch sehr lecker und wir hatten mal wieder eine Menge Spaß. Da uns unsere gemeinsamen Dinner so viel Spaß machen, haben wir auch schon Ideen für die nächsten gesammelt, aber ab sofort kochen wir zusammen. Es wird als nächstes ein Canadisches und dann ein Deutsch-Französisch-Dänisches Dinner geben. Der Abend musste leider ein wenig früher enden, denn für zwei von  uns klingelte am nächsten Morgen um kurz nach sechs der Wecker:
Ein Ultra-Kurztrip in die Staaten stand an!

Obwohl Buffalo nur ein bisschen mehr als zwei Stunden von Waterloo entfernt ist, mit dem Bus ist es doch eine halbe Weltreise. Für mich ging es also um viertel nach sechs mit dem Bus los zur Uni, von wo aus wir nach Mississauga gefahren sind, eine kleine Stadt in der Nähe von Toronto. Dort mussten wir nicht nur den Bus, sondern auch das Busunternehmen wechseln. Doof, dass wir gedacht haben Busbahnhof ist gleich Busbahnhof. Wir waren da, der Starbucks zum Frühstücken direkt vor unserer Nase, aber nirgendwo die Haltestelle für unseren Greyhound. Was macht man also? Man fragt nette Leute, die einheimisch aussehen. Dumm nur, wenn keiner weiß, wo man denn hin muss.
Da haben wir den Greyhound ja doch noch gefunden! :)

Nun habe ich mal wieder gemerkt, wie gut, dass es Smartphones und kostenloses Internet im Starbucks gibt! Schnell haben wir rausgefunden, dass der Busbahnhof für den Greyhound-Bus 7km entfernt liegt, doof, dass wir nur noch eine halbe Stunde Zeit hatten. Also wurde schnell das Frühstück besorgt und dann haben wir uns den Luxus eines Taxis gegönnt, denn, was macht man nicht alles um in die USA zu kommen. :D Der Trip schien spannend zu werden, aber wer will auch schon ein langweiliges Wochenende! ;-)
Wie schon bei unserer Einreise nach NY hatte ich wieder das Gefühl, wir wären alle Staatsverbrecher, irgendwie sind die Amis da einfach anderes und ein wenig zu überdreht, aber naja. Dank meines Visums und dem Stempel, dass ich bis Mitte Februar rein und raus kann, wann ich will, wurde ich schnell durch gewunken, aber bis alle anderen durch waren, dauerte es mal wieder ewig.

Kaum hatten wir die Grenze hinter uns gelassen, waren wir dann auch schon in Buffalo, es ist wirklich nur ein Katzensprung von Canada entfernt. Nun musste also erst einmal rausgefunden werden, wo genau wir uns in Buffalo befinden, wie wir in die Stadt kommen und wo es die besten Geschäfte gibt, denn immerhin waren wir zum shoppen dorthin gefahren.

Die Stadt war schnell gefunden, aber genauso schnell stellten sich bei uns Zweifel ein, ob wir wirklich in Amerika oder vielleicht doch in einer Kleinstadt im hintersten Eck von Deutschland gelandet waren. Buffalo ist schön, keine Frage, es hat schöne Gebäude und eine tolle Innenstadt, ABER Buffalo ist leer. Ich habe noch nie so wenig Autos und Leute an einem Samstagvormittag in einer Innenstadt gesehen, dagegen ist ja in Remscheid der Bär los. :D

Gut, wir haben uns dann mal Gedanken gemacht, ob wir vielleicht einen Feiertag haben könnten, aber mhm, in Canada war am Montag Thanksgiving, aber nicht hier, also setzten wir mal wieder auf die lieben Einheimischen. Nachdem wir welche gefunden hatten, erklärte man uns, das wäre am Samstag so. Die Geschäfte in der Stadt hätten zu, man hätte die Wahl sich den Hafen an zuschauen, wo vielleicht ein paar Menschen wären oder man könnte Lion King gucken, was anderes gäbe es an einem Samstag nicht. Gut zu wissen. :D Wir standen zunächst ein wenig ratlos herum, bis ich dann noch ein Mädel in unserem Alter angesprochen hab, die uns zur unserer Freude mitteilte, dass es ein wenig außerhalb eine riesige Mall gäbe, wo alle offen hätte.

Weihnachten war in der Mall auch schon! :D
Nichts wie hin! :D

Yammi!
Nun wurde also geshoppt, geshoppt und nochmal geshoppt. Danach ging es noch ab ins International House of Pancake, bevor wir uns am Abend, vollgepackt mit tollen Sachen *sing*,  wieder auf den Weg in die Metropole Buffalo machten. Nachdem wir uns überlegt hatten, dass wir nicht die Nacht in Buffalo verbringen möchten, haben wir also den letzten Bus um 9.30pm zurück nach Toronto genommen.
Der Fahrer war komisch, die Insassen  noch komischer, der Bus hat gestunken, alle waren gereizt und Laura und ich hatten einfach nur Spaß. Ich glaube, die anderem im Bus haben es nicht ganz verstanden, aber wir fanden die Fahrt sehr amüsant! :D 1 ½ zu spät sind wir abgefahren und dann kam es noch einen kleinen Zwischenfall an der Grenze, aber unserer Laune konnte das nichts anhaben, die anderen jedoch wurden alle immer gereizter. ;-)

Um halb drei waren wir dann auch in Toronto und haben dann erst einmal Sightseeing bei Nacht betrieben und die Stadt, die mir schon bei Tag super gefallen hat ist auch nachts wunderschön. Irgendwann wurde es uns dann zu kalt, also ab zu Mäcci Eis essen und danach zu Starbucks frühstücken, bevor wir dann um 7 Uhr die Heimreise angetreten haben. :D 
Toronto bei Nacht!

Total erledigt kamen wir also wieder in Waterloo an und ich wurde von Margaret zum Pancake-Frühstück eingeladen, da sie Besuch hatte. Ja, so ein Leben gefällt mir! :D
Abends gab es dann noch ein Dinner, wo man mich auch gleich zu einlud, also ein rundum perfektes Wochenende!

Am nächsten Morgen war dann leider auch nichts mit ausschlafen und das trotz Feiertag. Es stand die Oktoberfest-Thanksgiving-Parade an. Wundervolle Sache. :D Jetzt weiß ich, wie wir deutschen doch so sind! Komische, dass ich so total undeutsch bin! :D
Jeder lief einem entgegen und rief „Happy Oktoberfest“ und nachdem ich nun (Herr Stanke sei Dank) schon einige absurde Versionen von Pokerface gehört hab, hier gab es dann nun die Oktoberfest-Version. :D Dirndl, Brezeln, Lederhosen, Schuhplatter, ich glaub es gab alles bei dieser Parade, aber halt ein wenig auf Amerikanische bzw. Canadische Art. So trug man zum eleganten Dirndl natürlich dicke, klobige Turnschuhe. Achja, und der deutsche Name für die Canadier ist wohl Hans, denn alles wird hier dann mit Hans betitelt! :D


Schick, oder?

Darf ich vorstellen? Hans!


Typisch Deutsch!


Auch unsere Fußballtrikots sind hier beliebt! Vor allem der Herr Ballack!

Alpine Club!



Und nen Christkindl Markt haben wir hier wohl auch im Winter! :D



Wir hatten auf jeden Fall Spaß und ich wurde immer wieder von Laura gefragt, macht ihr das in Deutschland wirklich so, lauft ihr so rum?! :D Ähm, nein!

Und noch was Lustiges. Der Besuch von Sonntagabend fragte mich doch allen Ernstes, ob meine Klamotten, die ich in dem Moment trug (Esprit-Sweatshirtjacke und eine Esprit-Jeans), denn aus Deutschland wären oder von hier, denn sowas wäre ja gar nicht so typische deutsche Kleidung, ob es das bei uns überhaupt zu kaufen gäbe. Ist doch immer wieder schön, was die Welt für eine Meinung von uns hat! :D

Zum Abschluss des Thanksgiving-Wochenendes gab es nochmal ein gutes Dinner und dann stand auch schon wieder der Alltag auf dem Programm.

Sooo, ich wünsch euch eine schöne Restwoche! J Liebste Grüße aus der Ferne!