Es war mal wieder eine aufregende und spannende Woche. Nachdem wir am Wochenende ja schon ausgiebig Halloween gefeiert haben, musste natürlich auch am wirklichen Halloween-Tag etwas Halloween-mäßiges gemacht werden. Also haben wir uns Kürbisse besorgt und los ging es mit dem ‚Pumkin Curving‘.
Ich hatte ja damit
gerechnet, dass viele Kinder vor der Tür stehen würden, aber es hielt sich in
Grenzen, da ist bei uns St. Martin dann schon mehr los. Nebenbei gesagt, St.
Martin find ich auch immer noch sinnvoller als Halloween, immerhin machen die
Kinder wenigstens etwas, wofür sie dann mit den Süßigkeiten „belohnt“ werden.
Die restliche Woche
bestand aus Warten auf Donnerstagabend. J
Der Abend kam dann
doch schneller als erwartet und schon saßen wir im Bus nach Toronto. Montreal
liegt ja leider nicht um die Ecke und so standen uns Stunden über Stunden im
Bus bevor. Da die Greyhound-Busse nach Toronto fahrplantechnisch nicht mit
denen nach Montreal über ein kamen, waren wir schon ein paar Stunden zu früh in
Toronto. Da wir den Mäcci ja noch von unserem letzten nächtlichen Besuch in
Toronto kannten, ging es also auch gleich dahin, um, unteranderem, in Lauras
Geburtstag rein zu feiern. Mit Kindersekt (man darf ja auf offener ‚Straße‘
hier keinen Alkohol konsumieren), Seifenblasen und ganz vielen Cupcakes wurde
also der Beginn dieses Tages gefeiert, bevor es wieder ab in den Bus ging. Die
wirkliche Fahrt konnte beginnen.
Oder auch nicht.
Unsere Tickets
hatten wir schon eine Woche vorher gekauft, es konnte also nicht schief gehen,
dachten wir zu mindestens. Wir kamen am Busbahnhof an und sahen eine Schlange,
wie wir noch nie eine gesehen hatten. Wir dachten glaub ich in dem Moment alle
drei das gleiche; die ganzen Menschen passen nie im Leben alle in den einen
Bus. Recht hatten wir. Der Bus fuhr weg und wir standen immer noch in Toronto,
mittlerweile war es kurz vor zwei in der Nacht.
Die Menschen dort
telefonierten rum und irgendwann kam dann ein zweiter Bus, der sah zwar nicht
besonders neu aus, aber immerhin: es war ein Bus. Er fuhr uns leider auch nicht
direkt nach Montreal, aber wir sollten um 6 in Ottawa sein und von dort sollte
es mit einem anderen Bus weitergehen, das war ja schon einmal was.
Wie ein Wunder (ich
rechne ja inzwischen mit nichts gutem mehr, wenn ich verreise :D), ging auch
alles glatt und um kurz nach 8 waren wir in Montreal. Unser Hotel war erst ab
14 Uhr bezugsbereit, also ging es los die Stadt erkunden. Wir liefen ohne Plan
drauf los und ich habe mich direkt in die Stadt verliebt. Ohne es zu wissen,
sind wir direkt in der Altstadt gelandet, die einfach wunderschön ist. Es ist
alles klein, schnuckelig, gemütlich und schön gebaut. An jeder Ecke ein nette
Cafe oder Restaurant und tausend kleine Lädchen und Geschäfte. Zwischendrin
dann immer mal wieder Kirchen, wie „Notre Dame“.
Und ja, mich haben
jetzt schon mehrere gefragt, die Kirche heißt wirklich so. Das ist wohl etwas „besonderes“
in Montreal oder in ganz Quebec. Während
Ontario sehr amerikanisch ist, hat Quebec einfach den Hauch von Europa und so
ist alles irgendwie französisch oder einfach allgemein europäisch angelegt. Aber
genau das macht für den Charme von Montreal aus. Wenn man durch die Altstadt
schlendert hat man das Gefühl in einer geschichtsträchtigen Stadt Europas zu
sein, wie in Wien, Paris oder Rom. Wenn man aber durch die Einkaufsstraßen und
das Bankenviertel läuft, dann fühlt man sich wie in den Staaten. Genau diese
beiden Seiten und dazu noch der Hafen und das Wasser machen Montreal einfach zu
einer Stadt, in der ich mich sofort wohl gefühlt habe und wo ich auf jeden Fall
noch einmal hin muss.
Ich habe die beiden
Tage dort sehr genossen und wir haben versucht so viel wie möglich mitzunehmen.
Während der Freitag mit Altstadtbesichtigung, zum Teil aus einer Kutsche
heraus, und Shoppingstraße ablaufen ausgefüllt war, ging es am Samstag erst
einmal in die Olympia-Stadt. Ungefähr 5km von der Innenstadt entfernt steht das
große Olympiastadion mit Aussichtsturm und einigen anderen Attraktionen. Vom
Turm kann man bei gutem Wetter, welches wir ja hatten, es war sehr kalt, aber
einfach wunderbar klar und sonnig, bis zu 80 km weit sehen. Der Ausblick war
traumhaft und wir haben es nicht bereut, dorthin gelaufen zu sein. Auch
allgemein der ganze Komplex war es wert angesehen zu werden und wir waren noch
im Biodome, wo wir einmal alle Klimazonen Canadas mit ihren Tieren und Pflanzen
durchlaufen sind. So gesehen eine Rundreise
durch ganz Canada im Schnelldurchlauf.
Am späten Nachmittag
ging es dann noch einmal ab in die Stadt, wir wollten uns noch auf die Suche
nach dem Petersdom machen und auch die Untergrundstadt wollte noch gesehen
werden. Weil ich jetzt schon wieder auf den Kommentar von irgendwem warte: „Wie
der Petersdom ist doch in Rom.“ :D Ja, das ist er natürlich und wir haben nicht
mal eben einen Abstecher nach Italien gemacht, aber in Montreal steht eine
Kirche, die dem Petersdom nachgebaut wurde und die einfach nur wunderschön ist,
von innen und von außen. Wunderschön war die Untergrundcity leider nicht, weswegen
wir dann auch schnell wieder den Weg in die Altstadt einschlugen um uns ein
gemütliches Restaurant fürs Abendessen zu suchen.
Gesucht haben wir
etwas länger, denn alles war voll, aber im Endeffekt doch etwas Schönes
gefunden, sogar mit toller Live-Klaviermusik. Da kamen bei mir ja gleich wieder
Erinnerungen an Paris auf, wo Steffie und ich jeden Abend in unserem Restaurant
saßen und die Klaviermusik direkt am Notre Dame genossen haben. Und auch hier
saßen wir wieder in Reichweite vom Notre Dame, also passte irgendwie alles. J
Früh am nächsten
Morgen, der Wecker ging um 5 Uhr, ging es dann wieder auf den Heimweg. Zwischenstopp
wollten wir in Ottawa machen. Es ist die Hauptstadt von Canada und da muss man natürlich
auch einmal hin, wenn man schon „in der Nähe“ wohnt.
Margret hat mir
vorher erklärt, wie wir vom Busbahnhof zu den Regierungsgebäuden kommen und so
konnte es auch direkt los gehen. Hier muss ich sagen, Ottawa hat viel mehr
hässliche Seiten als Montreal (oder wir haben sie dort einfach nicht gefunden
:D), aber ist trotzdem auch eine sehr schöne Stadt. Die ganzen
Regierungsgebäude sind wunderschön und sehen alle wie Schlösser aus. Auch hier
wurde wieder kräftig in Europa abgeschaut, wie man denn schöne Gebäude baut. ;-)
Direkt neben dem Parlament, steht ein Hotel, das Chateau Laurier, das z.B.
meiner Meinung nach eine große Ähnlichkeit mit Schloss Neuschwanstein hat. ;-)
Rund um die
Parlamentsgebäude stehen Skulpturen von der Queen, vielen anderen wichtigen
Leuten und allen ehemaligen Premierministern. Da mussten wir dann natürlich
direkt auf die Suche nach Wilfried Laurier gehen, um mit dem werten Herrn ein
Fotoshooting zu veranstalten. Gut, dass Laura auch ihren WLU-Pulli mithatte, so
konnten wir auf den Fotos auch festhalten, dass wir Studenten „seiner“ Uni
sind.
Den Nachmittag haben
wir dann an der längsten Eisbahn der Welt verbracht. J Durch Ottawa verlaufen ein Fluss und ein
Kanal. Der Kanal führt nicht viel Wasser, so dass er von Dezember bis April vollständig
zugefroren ist und als Eisbahn genutzt wird. Viele Schüler, aber auch
Geschäftsleute benutzen die Eisbahn als Verkehrsstraße in die Schule und zur
Arbeit. Anstatt in den Bus springt man in der Jahreszeit eben aufs Eis und
fährt so zur Arbeit. So hat man das Workout für den Tag auch schon direkt erledigt.
:D Bei uns war leider noch nichts zugefroren, aber wir haben einen schönen
Spaziergang gemacht, denn rund um den Kanal sind wunderschöne Parks angelegt
und die herbstlichen Bäume Canadas kann man sich stundenlang ansehen, so
wunderschön sind sie.
Um 16 Uhr haben wir
dann wieder den Heimweg, zuerst nach Toronto und dann nach Waterloo angetreten.
Ein anstrengendes Wochenende, was sich aber auf jeden Fall sehr gelohnt hat und
wir hatten einfach nur traumhaftes Wetter für diesen Ausflug.
Fotos von diesem Ausflug sind ja schon etwas länger bei FB zu bewundern, deswegen diesmal hier keine. :)
Den Montag und
Dienstag habe ich damit verbracht mich wieder zu erholen, man ist ja
schließlich nicht mehr die Jüngste! :D Mittwoch sollten dann ein paar Leutchen
aus der Heimat hier eintreffen. ‚Erwartet‘ hatte ich zwei, angekommen sind auch
zwei, wenn auch nicht genau die, die ich erwartet hatte. ;-) Eigentlich waren
sowohl mein Geigenlehrer, wie auch ein Klavierlehrer aus Osna angekündigt,
Hauko blieb aber zu Hause, dafür war Olga mit dabei.
Da Olga überlegt in
den nächsten Semestern auch hier her zu kommen, habe ich hier also die Gegend
gezeigt und ihr davon vorgeschämt, wie toll es ist, hier zu studieren. ;-) Es
ging zweimal schön und groß essen und ich habe wieder ein paar neue Leute
kennengelernt. Unteranderem eine Studentin, die ab März bei uns in Osna
studieren wird und den Leiter vom Internationen Büro hier, der uns Donnerstagabend
zum Essen eingeladen hat.
Carly, die
Studentin, die ab März in Osna studieren wird, meinte abends beim Abschied: „Es
soll heute Nacht oder morgen früh schneien.“ Da wurde Steffy natürlich gleich
wieder hellhörig. :D Da bin ich also ab nach Hause, aber aus meinem
Kellerfenster kann ich ja nicht sehen, ob es schneit, also bin ich alle fünf
Minuten wieder nach oben und hab aus dem Fenster gesehen. Wie heißt es doch so
schöne bei Rolf Zukowski „Winterkinder können stundenlang am Fenstern stehen
und von früh bis spät, hinauf zum Himmel sehen.“ :D Ja, ich bin wohl ein
Winterkind. Aber naja, der Schnee kam nicht, also ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen kam ich zum Frühstück nach oben und Margaret, die inzwischen weiß, wie verrückt ich nach Schnee bin, meinte: „Schau mal auf meinem Auto.“ Und jaaaa, da lag wirklich schnell. :))) Die Freude war groß. Ich habe also meinen Tag in die Küche verlegt, denn ich musste gespannt beobachten, ob da noch einmal Schnee kommen würde. Und wirklich, immer wieder kamen dicke, weiße Flocken vom Himmel.
Am nächsten Morgen kam ich zum Frühstück nach oben und Margaret, die inzwischen weiß, wie verrückt ich nach Schnee bin, meinte: „Schau mal auf meinem Auto.“ Und jaaaa, da lag wirklich schnell. :))) Die Freude war groß. Ich habe also meinen Tag in die Küche verlegt, denn ich musste gespannt beobachten, ob da noch einmal Schnee kommen würde. Und wirklich, immer wieder kamen dicke, weiße Flocken vom Himmel.
Da ich vor hatte an
dem Tag, es war ja immerhin St. Martin, Weckmänner zu backen und meine Mädels
hier mit der deutschen Kultur vertraut zu machen, habe ich das gleich mal noch
auf ein paar Plätzchen ausgeweitet und den Tag zum „Backtag“ erklärt. :D
Sowohl Plätzchen,
wie auch Weckmänner haben allen geschmeckt, nur unsere „Kultur“ verstehen sie
alle nicht.
Während hier am 11.11 Remembrance Day ist, würden wir ja nur feiern. ;-) Gut, ich haben versucht neben St.Martin ihnen auch noch den Beginn von Karneval zu erklären, das war wohl zu viel des Guten. Auf jeden Fall waren sie sich im Endeffekt alle einig, wir Deutschen wären komisch. Erstens könnten die Kinder doch auch Halloween ihre Süßigkeiten bekommen, Laterne könnte man den ganzen Herbst stehen haben und ein Fest, was erst im Frühjahr ist, bräuchte man doch noch nicht am 11.11 feiern. :D
Das restliche Wochenende
haben meine Geige und ich größtenteils zusammen verbracht. Gestern war hier ein
„Musik Marathon“, wo 24 Stunden lang am Stück in einer Kirche musiziert wurde
und wo ich auch gespielt habe und sonst habe ich geübt, da ich am Dienstag in
der Masterclass mein besten Versuchen
muss. Sind wir doch mal gespannt :D.
Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr habt den 11.11.11 alle gut überstanden, egal, ob ihr jetzt Karneval, St. Martin, Sonnies Geburtstag (:-***) oder sonst was gefeiert habt.
Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr habt den 11.11.11 alle gut überstanden, egal, ob ihr jetzt Karneval, St. Martin, Sonnies Geburtstag (:-***) oder sonst was gefeiert habt.
Bis zur nächsten
Woche, ich schick euch ein paar Schneeflocken und liebe Grüße!
Ich hab für dich mitgefeiert Schatzi :-* In Stutti gibts noch nen Umtrunk - hihi <3
AntwortenLöschenSonnie
Wow... wenn du immer so ausführlich erzählst, wenn du dich eine Woche nicht per blog meldest, dann sei dir das verziehen ;-)
AntwortenLöschenJetzt mag ich auch mal nach Montreal!! Auch nach den ganzen Fotos natürlich, das sah wirklich alles ganz toll aus :)
Die Schneeflocken darfst du uns gerne schicken!! :)
Na, da hast du ja mal wieder so viel erlebt, um ein ganzes Buch darüber zu verfassen! *g*
AntwortenLöschenNew York, die Niagara Fälle, Buffalo, Montreal, Ottawa, die Katrin-Tour und nochmal New York! Also meine Teure, in diesem Jahr kannst du dich nicht beschweren, zu wenig rumgekommen zu sein :D ^^ Da kann man echt nur neidisch werden! :)
So, aber jetzt drücke ich dir erst mal die Daumen, dass du ganz bald endlich richtigen Schnee bekommen wirst!
♥